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Veröffentlicht am 1. März 2016 von lyrikzeitung
Herr Conrady, Sie haben sich ein Berufsleben lang immer wieder mit Lyrik befasst. Was bedeutet Ihnen Lyrik?
Conrady: Ich sträube mich gegen eine allgemeine Bestimmung, was Lyrik sein soll. Solche Bestimmungen sind sehr beliebt, etwa der Vers ist die Heimat des Gefühls. Ich halte dagegen die erste Zeile eines Gedichts von Christoph Meckel: „Das Gedicht ist nicht der Ort wo die Schönheit gepflegt wird…“ Was mich interessiert an der Lyrik, ist der Versuch des genauen Sprechens. Also bitte nicht heute noch Gedichte schreiben im Stil von Eichendorff und Brentano. Die haben wir ja. Und wer meint, nur in solchen gereimten oder auch ungereimten Versen sei echte Lyrik vorhanden, der verstellt Zugänge zu modernen Ausdrucksweisen. / Westfälischer Anzeiger
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christoph Meckel, Karl Otto Conrady
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