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Veröffentlicht am 25. November 2015 von lyrikzeitung
Beim DLR gehts ja richtig zur Sache. Hier zu Judith Holofernes. Harsch? Gar kein Ausdruck:
Jeder noch so doofe Kalauer wird mitgenommen und in Knittelverse gequetscht. Selbstverständlich immer mit Endreim, mehr oder weniger zumindest. Die Autorin nimmt es nicht so genau: „nass“ – „Spaß“; „Nachbarn“ – „Krach gern“; „Schecks – Dreck“
Beim Gedicht Tuberkelhokko – eine Hühnerart – tut die Lektüre zum ersten Mal richtig weh:
„Machst nichts locker vom Hokko
Bist kein Rokko!“Das sind Schmerzen, die ein paar Seiten später bei der Heineverhunzung Schaf in einen Wutanfall münden:
„Denk ich an Deutschland in der Nacht
hab ich kaum je ein Schaf gebraucht
Eh jenes sich zum Sprung aufmacht
Bin ich schon in den Schlaf geschlaucht.“/ André Hatting, DLR
Judith Holofernes: Du bellst vor dem falschen Baum
Klett-Cotta (Tropen), Stuttgart 2015
104 Seiten. 17,95 Euro
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: André Hatting, Judith Holofernes
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„Ihre Songtexte haben genau wie ihre Lyrik eine herausragende literarische und künstlerische Qualität, ihre Texte sind ein gesellschaftlicher Seismograf.“
Wie bitte? Bin ich auf beiden Augen blind, dass ich da nicht den geringsten literarischen Wert erkennen kann?
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Anscheinend ist Judith Holofernes zur Poetik-Dozentin der Uni Landau berufen worden, ich habe gesucht, ob Postillon oder sonst ein Scherz dahinter steckt, scheint aber real zu sein.
https://www.uni-koblenz-landau.de/de/aktuell/archiv-2015/poetikdozentur-holofernes/view
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