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Veröffentlicht am 10. April 2015 von lyrikzeitung
„Soweit die Nachrichten. Und jetzt auch von mir noch ein Frühlingsgedicht“, fing er an. Und legte los: „Die Amseln haben Sonne getrunken. Aus allen Gärten strahlen die Lieder. In allen Herzen nisten die Amseln.“
Ganz entspannt trug Hofer das Gedicht wie beim Aufsagen in der Schule vor. Und übergab dann an „Nassif Till, der heut‘ Gedichte hören will und zu Susan Link, die Verse von Heinz Erhardt kann“. (…)
In sozialen Netzwerken wie Twitter wurde der überraschende Beitrag Hofers schnell zum beliebten Gesprächsstoff. Die meisten zollten Hofer Respekt und freuten sich über die Abwechslung. „Gäbe es das bei jeden Nachrichten, würde ich auch wieder fernsehen“, schrieb ein Twitter-Nutzer. Andere beschwerten sich. So wurde moniert, dass der Bildungsauftrag der „Tagesschau“ nicht in Gedichten bestehe.
Die Begründung der ARD für den Lyrik-Ausflug: „Wir können auch lyrisch. Es war so lange kalt und grau und jetzt soll es endlich richtig frühlingshaft werden. An einem Tag wie diesem darf auch die seriöse ARD ihren Bildungsauftrag mal ein wenig anders definieren.“ / tz München
Hier geht’s zum Video der Tagesschau um 8 Uhr.
Hinweis für Leser der tz: Das Gedicht ist natürlich nicht von Jan Hofer. Die meisten Gedichte haben nämlich einen Verfasser (Faust sagt: „Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen / gewöhnlich aus dem Namen lesen“). Dieses ist von Max Dauthendey – wie die Tagesschau zuverlässig meldete. Der Express wußte es noch besser:
Hier gehts zum Gedicht.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Fernsehen, Max Dauthendey, Medien
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