Ausrücken mit Modellen

Ein Gespräch zwischen Kristian Kühn und Alexander Gumz auf Signaturen beginnt so:

KK: Die erste Frage, die ich habe, ist vom Titel deines letzten Bandes her dieses „ausrücken mit modellen“ – bezieht es sich unter anderem auch auf Lyrikideen oder inhaltliche Modelle, die da zum Ausdruck kommen sollen?
AG: Ja, der Titel gewählt, 
 Zyklen im engen Sinn. Bis vor kurzem habe ich eher selten Zyklisches geschrieben. In letzter Zeit hat sich das mit zwei, drei Projekten geändert. Als Selbstveränderungsmaßnahme, quasi (lacht).

KK: Aber sie haben alle irgendwie dann doch eine andere Stimmung. Der erste Eindruck beim Lesen war für mich das Hermetische, das schreibt ja auch Antje R. Strubel in ihrem Nachwort: Man wird mitgenommen, weiß aber nicht warum. An den Aussagen kann es eigentlich nicht liegen, aber trotzdem ist da was zwischen den Zeilen, was einen bewegt, man weiß nicht was, so eine Stimmungsführung, bist du da hermetisch geschult? Oder hat sich das so ergeben?
AG: Also „hermetisch“ ist erstmal so ein Schreckenswort, weil es heute meist negativ konnotiert verwendet wird. Wenn es aber heißen soll, was du eben gesagt hast: dass man als Leser_in erstmal in irgendeiner Form angesprochen, angeregt, bewegt wird, ohne gleich sagen zu können, wodurch genau, finde ich es eine angenehme Erläuterung dafür, wie Gedichte – und Kunst allgemein – arbeiten können. Und eigentlich möchte ich genau das erreichen: Texte schreiben, die sinnlich evident sind – so dass man nicht bloß mit dem Kopf gegen Wände rennt – ohne dass sie sich restlos aufschlüsseln. Und ideal wäre für mich, dass jeder Leser, jede Leserin etwas Eigenes damit anfangen kann. 

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