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Das ‚Kavafis Project‘ mit Wiener Kammerorchester und Singakademie kommt nach München, berichtete die Süddeutsche Zeitung am 1.2. (die Aufführung war am 2.2.):
Der gleichzeitig verklärende und objektivierende Blick des Exilanten auf die Heimat faszinierte. Auch den griechischen, aber in Frankfurt am Main aufgewachsenen Komponisten Alexandros Karozas, als er vor fast 25 Jahren das erste Mal mit den Gedichten Kavafis in Berührung kam und mit 17 Jahren die erste Melodie zu einem davon schrieb. Aus diesen frühen Skizzen entstand ein Liedzyklus, fern von Volkstümelei und Griechischer-Wein-Kitsch.
Das nun symphonisch ausgearbeitete ‚Kavafis Project‘ erscheint als groß angelegter Brückenschlag zwischen Kultur, Musik und Zeit – uraufgeführt 2011 in Wien. (…) Der in der ägyptischen Stadt Alexandria geborene Sohn griechischer Eltern verteilte seine Gedichte zu Lebzeiten ausschließlich in Kleinstauflage an ausgewählte Freunde. Doch posthum, er starb 1933, wurde er wiederentdeckt.
Und mutmaßt:
Bertolt Brecht war angeblich ein Verehrer Kavafis. Jacky O. auch.
Über Jacky K./O. haben sie sich informiert. Bei Brecht wäre es auch nicht schwer gewesen. Ein erster Blick in die 30bändige „Große Berliner und Frankfurter Ausgabe“ hätte eine Spur gebracht. Band 30 ist ein Registerband, einschließlich Personenregister. Da findet man eine der Buckower Elegien, die sich auf ein Gedicht des Griechen bezieht. Für den Rest hätte wahrscheinlich schon eine einfache Googlesuche weiterführen können. Aber ob das die Leser des Blattes interessiert?
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