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Veröffentlicht am 31. Januar 2013 von lyrikzeitung
(…) das Gedicht „Nysa“ beginnt mit den Versen „es schläft das Gras, das Gras / schläft“; in „Bobrowski in Friedrichshagen“ gilt es, sich „zu vertiefen in selbst / verständliches Gras“ und im Gedicht „Die Lebenslinie“ hofft das lyrische Ich, dass es möglich ist, Eigentum zu erwerben, um Gras anbauen zu können. Im letzten Gedicht des Bandes „Am Morgen mit der Herkunftsgarantiebanane“ findet sich dann, als würde die innere Musik nur zeitweilig schön klingen können, ein Verweis auf „Katzengras“. So erschließen sich über das Gras Assoziationsräume: Gras, in das man sich legen kann; Gras, aus dem sich Träume bauen lassen; Gras, das alles bedeckt, bis jemand kommt, der es nicht wachsen lassen will.
(…)
Tom Schulz‘ Gedichte, geformt aus innerer Musik, besitzen einen verführerischen Klang. Seine Gedichte finden zum Gras und sie beschwören den Schlaf, der ein weiteres zentrales Motiv ist, das sich durch den Gedichtband zieht. Der neue Band vereint Gedichte, die in der Schwebe bleiben wollen. Es geht um Momente, bedeutende Momente, wenn man sich zu „schlafendem Gras“ neigt. Jedes Gedicht eröffnet einen Reigen verführerischer Ahnungen – nur von faden Gewissheiten wollen sie nichts wissen. / Michael Opitz, DLR
Tom Schulz: Innere Musik
Gedichte
Berlin Verlag, Berlin 2012
120 Seiten, 19,99 Euro
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Michael Opitz, Tom Schulz
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