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Veröffentlicht am 15. Dezember 2012 von lyrikzeitung
Die ganze Dichtung Majakowskis – ein Balancieren zwischen Großem und Großgeschriebenem. Majakowskis Weg ist kein literarischer Weg. Die auf seinen Wegen Gehenden beweisen das tagtäglich. Kraft läßt sich nicht nachahmen, doch ein Majakowski ohne Kraft ist Nonsens. Gemeinplatz, zu Größe gesteigert – so, meistenteils, die Formel für Majakowski. Darin (ein anderes Zeitalter, eine andere Redeweise) gleicht er Hugo, den er, ich erinnere, schätzte:
In jedem Jungen – Marinettis Pulver,
In jedem Alten die Weisheit Hugos.
В каждом юноше порох Маринетти,
в каждом старце мудрость Гюго.*
Nicht von ungefähr Hugo, und nicht Goethe, mit dem er nichts Gemeinsames hat.
Marina Zwetajewa: Epos und Lyrik des zeitgenössischen Rußland, in: Ausgewählte Werke, Band 2 – Prosa. Berlin: Volk und Welt 1989, S. 287.
*) Wladimir Majakowski: Война и мир (Krieg und Frieden), Poem (1917)
Kategorie: Rußland, RussischSchlagworte: Diktionär, Filippo Tommaso Marinetti, Johann Wolfgang Goethe, Marina Zwetajewa, Wladimir Majakowski
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