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Veröffentlicht am 29. Oktober 2012 von lyrikzeitung
Ist schon eine Weile her, aber immer noch doof:
Die doofe taz diffamierte den unlängst verstorbenen Lyriker Wolfgang Hilbig in ihrem Nachruf als „Charles Bukowski des Ostens”. / webmoritz
Wer das nicht glauben mag, hier:
4. Juni 2007 – Es war nur eine Frage der Zeit, dass Wolfgang Hilbig, dieser Charles Bukowski des Ostens, im Westen entdeckt werden musste. Er stieß dort …
Das ist nicht nur doof, das ist der größte denkbare Blödsinn zum Thema. Dank Netzverbreitung nun aber unsterblich.
Geht natürlich auch mit anderen:
16. Sept. 2009 – Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan ist der Charles Bukowski des Ostens: hart, abgründig und unendlich ehrlich, wenn es darum geht, …
Ich probiere das auch mal, ah:
Die taz ist die Junge Welt* des Westens
Naja, mäßig. Aber immer noch treffender als der ihr Scheiß.
*) Natürlich die bis 1989
Geistige Gummibärchen ist eine Kolumne zur Poesie des Medienspeak.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Charles Bukowski, Geistige Gummibärchen, Serhij Zhadan, taz, Wolfgang Hilbig
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… oder der Gryphius der sciencefictionistisch-andreasschen Apokryphen — womit der krumme Kreis irgendwann geschlossen wäre …
Und: — siehe oben — (lieber Jan): Hilbig als „der Pole Russlands“ ist gut; Hilbig als Hilbig ist besser, Hilbig als Hüllbüsch ist immerhin denkbar, Hilbig als Hilb-Ich einigermaßen sicher.
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Ich bin der Gryphius des Atomzeitalters!
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ach was, die stelle wurde bereits mehrfach besetzt in den 50ern, 60ern. vielleicht gryphius des atomausstiegs?
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Na gut, dann eben der Gryphius des Web 2.0
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der Hilbig-Bukowski-Vergleich hat wahrscheinlich irgendein verdruckstes Marketing in der Hinterhand. Verkaufzahlensteigerung der Bücher des einen oder des Anderen, weißdergeier –
Leipzig ist, glaubt der Spiegel, ‚das bessere Berlin‘, wahrscheinlich weil sich die Reichen im für sie gestylten Prenzlauer Berg anfangen zu langweilen und andere Gegenden verhunzen (lassen) wollen –
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insgesamt: ich ist ein anderer
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du auch?
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die besten antworten sind manchmal fragen.
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naja ich bin der belgische tynjanow. ob das ein anderer ist?
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ob er gleichzeitig du und ein anderer sein kann? die frage geb ich an berufene (logiker?) weiter
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laut hegel bin ich notwendig ein anderer, sonst könnte ich nicht identisch sein, also kein bewußtsein meiner selbst entwickeln. denn nur im anderen kann ich mich selbst als anderen, der ich notwendig bin, erkennen. ein isoliertes ich käme nie zum bewusstsein seiner selbst, es würde sich notwendig als einziges missverstehen. das natürlich ist „bewusstseinslogik“ quine würde das ganz anders erklären. oder danto, vielleicht der ergibigste analytische philosoph (wenn man das so sagen darf) das thema aber ist eines der spannenden, die es gibt. auch und dann noch psychoanalytker und strukturalisten. lacan piaget, althusser, herrlich ist es dem nachzugehen, am ende freilich goethe: steck deinen kopf in tausend locken, stell deinen fuß auf ellenhohe socken, du bist am ende, was du bist… oder so. naja das sacht der deibel
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der osten ist der osten des westens. also ist hilbig der pole russlands oder der belgier der ukraine. jedenfalls ist bukowski der schuster unter den tischlern
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Bukowski, dieser schnoddrige Großstadtpoet – eher kommen mir, was die dichterische Verwandschaft im „Osten“ angeht, Gedichte von Uwe Hübner in den Sinn, die durchaus kauzig und selbstironisch …
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