Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 9. März 2012 von lyrikzeitung
Weltdichtung und Popkultur, Alltag und Archaisches verlaufen ineinander ohne hierarchischen Unterschied. Tarzan im Fernsehen schwingt vorbei an Michel Polnareff und Sinead O’Connor, um bei Elizabeth Bennet aus Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ zu landen oder mit polyphonem Handyklingelton unter Wasser im Rhein bei Heine auf der Mailbox („Nach dem Piepton, Loreley, nach dem Piepton“); und das Schokobraun seiner Liane schimmert melancholisch im Nagellack der verflossenen Geliebten wider.
Das „Sashimi“-Lied an einen Sushimeister klingt, als habe sich „Des Knaben Wunderhorn“ heute in São Paulos japanischem Stadtteil Liberdade versteckt; und das „Rosa Buch der törichten Herzen“ mit ihren Erinnerungen an verflossene Frauen nimmt auch ohne Aphrodites goldene Schalen neben Sappho und Verlaine an einem gemeinsamen Cafétisch Platz, um mit ihnen dadaistisch zu kalauern, dass es Morgenstern und Arp eine Freude wäre.
Selbst Würfelwerfen wird zur Gefahrenquelle im Haushalt: „wissen sie eigentlich, wie viele personen im jahr/durch unfälle mit mallarmé sterben?“ / Florian Borchmeyer, FAZ 7.3. (hier bei buecher.de)
Angélica Freitas
Rilke Shake
Ausgewählte Gedichte. Deutsch – Portugiesisch
Aus dem Portugiesischen von Odile Kennel
luxbooks, Wiesbaden 2011
ISBN-10 393955782 X
ISBN-13 9783939557821
Kartoniert, 132 Seiten, 18,50 EUR
Kategorie: Brasilien, PortugiesischSchlagworte: Angélica Freitas, Christian Morgenstern, Des Knaben Wunderhorn, Florian Borchmeyer, Hans Arp, Heinrich Heine, Jane Austen, Odile Kennel, Paul Verlaine, Rainer Maria Rilke, Sappho, Sinead O'Connor, Stéphane Mallarmé
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare