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Veröffentlicht am 6. Oktober 2010 von lyrikzeitung
Warum nicht mitspekulieren? Ein großer Dichter, der den Preis wohl verdient. Fest steht: sollte der syrische Dichter als Preisträger benannt werden, oder auch irgendein anderer außer X und Y, das deutsche Fernsehen wird als ersten Marcel Reich-Ranicki befragen, der im ersten Satzteil den Preisträger würdig nennen und im Fortgang Einschränkungen machen wird. Warum auch nicht.
Die Überschrift ist freilich nicht von mir, sie stammt aus dem Guardian vom 6.10. Adonis sei der lebende Beweis, daß Europa kein Monopol auf literarisches Talent hat, sagt dort Gerard Russell. Und bestätigt sogleich den seit Jahren offen gehegten Verdacht amerikanischer Kommentatoren gegen die europäischen Preisrichter.
Kategorie: Arabisch, SyrienSchlagworte: Adonis, Gerard Russell, Marcel Reich-Ranicki, Nobelpreis
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Nobelpreis für Literatur: Marcel Reich-Ranicki begrüßt Entscheidung für Llosa
Bereits in den 60er Jahren feierte er mit „Das grüne Haus“ seinen literarischen Durchbruch, seitdem schrieb er immer wieder Bestseller. Dass Mario Vargas Llosa nun mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wird, dass begrüssten viele. So auch der deutsche Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. (gefunden bei spieglein spieglein an der wand wer ist der nobelste im ganzen schmand)
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„Adonis sei der lebende Beweis, daß Europa kein Monopol auf literarisches Talent hat“ – beweise beweise beweise, was für eine angstverliebte gesellschaft, die nur aus POLITISCHEM KALKÜL handelt. gibt es auch inhaltliche gründe, ich meine INHALTLICH DIE POESIE (& POETOLOGIE) VON ADONIS betreffende argumente, die öffentlich zur schau gestellt werden? oder wird das volk mal wieder -wie bei herta bsc müller kefir- sagen: „huch, den namen hab ich ja noch nie gehört! was hat der denn geschrieben? ach lüüüüüüüüürick, naja, ich les keine gedischte. keine zeit für sowas kompliziertes“ und im hintergrund läuft internetfernsehen als update-version von Nam Jun Paik, der als geist im fliegenden rollstuhl vom sirius winkt: mehrere sender synchron über mehrere riesencomputer-flachbildmonitore parallel geschaltet schön im wohnzimmer verteilt neben künstlichen bioblumen (aus 100% altpapier) in echten ökoplastikvasen (mit 99% mais-anteil), und ein schreiendes kind -wie in der bachmann-szene im kinofilm poem- das mit riesenlegosteinen (in denen ebenfalls mini-monitore leuchten wie im bauch der teletrabbis) nach den monitoren wirft. es wird später ein berühmter kugelstosser werden… und Adonis? stirbt mit der olympischen fackel in der hand… oh, ich liebe diesen planet!
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