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Veröffentlicht am 5. Oktober 2010 von lyrikzeitung
Wie leicht man sie doch erkennt! Der Rezensent einer Sammlung „Gedichte aus dem Nachlaß“ der „Westostberliner“ Dichterin Gisela Kraft, die im Januar diesen Jahres in Weimar starb, kennt den Zeitgeist, er kennt ihn genau* und huldigt ihm sowie dem genius loci an passendem Platz:
Möglicherweise entspricht dieser Text nicht ganz dem derzeit herrschenden Zeitgeist, der eine unverrückbare Sicht auf die Jahre der DDR zu propagieren wünscht. Eine Störung aus Weimar scheint nicht willkommen; ein umso willkommener Schluss ist dem Rezensenten deshalb das Gedicht vom Sommer 2008 »Störung II«: »… derweil wurzelzwerge kistenweis/kristalle hoch hinaus befördern/gegen bunte ballons fliegenge-/lassen erdwärts auf augenhöhe.«
/ Matthias Biskupek, Neues Deutschland 5.10.
Gisela Kraft: Weimarer Störung. Gedichte aus dem Nachlass. Hg. v. Kai Agthe. Edition Muschelkalk. Wartburg Verlag. 112 S., brosch., 11 €.
*) Wenn ich mich recht erinnere, kannte er ihn schon zu Zeiten, als das Wort „Störung“, ich zitiere einen Greifswalder Professor aus den vor-89er Jahren, „nicht zum marxistisch-leninistischen Wortschatz“ gehörte.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Gisela Kraft, Matthias Biskupek
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