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Texte sind visuelle und akustische Gebilde, die sich zerlegen und neu zusammenfügen lassen. Ein Meister der konkreten Poesie ist Franz Mon. Sein umfassendes Werk präsentiert das Haus Konstruktiv in Zürich.
… Bereits diese Frühwerke verweisen auf Mons später wiederkehrendes zentrales Thema: die Reduktion der Zeichen auf Ideogramme, die wie im Chinesischen für einen bestimmten Begriff stehen.
Ab 1960 entwickelt Mon Collagen, für die er Zeitungen, Illustrierte und Plakate, später auch Stoffreste, Holz und eigene Texte zerlegt, zerreisst oder in einer Wäscheschleuder zerquetscht, um sie wieder zusammenzusetzen. Auch seine neusten, mit dem Computer konzipierten Wortbilder sind in dieser sehr lohnenden Ausstellung zu sehen. Sie wird ergänzt mit zwei Hörspielen und dokumentiert so Mons kreative, grenzensprengende Radikalität, welche der sprachlich objektivierten Wirklichkeit misstraut und den Erfahrungshorizont erweitert. / Dorothee Vögeli, NZZ 1.7.
Zürich, Haus Konstruktiv, bis 1. August.
In L&Poe
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