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Veröffentlicht am 12. Mai 2010 von lyrikzeitung
Die vier Uraufführungen der Münchner Musiktheaterbiennale demonstrieren vier radikal unterschiedliche Zugriffe. Und, um es vorwegzunehmen: Die Vorstellung, das Bild des Anderen ist vom Anderen an sich so weit entfernt, dass sich das neue Musiktheater hier genuin selbst infrage stellt. …
Ebenfalls aus einer fremden Welt, aus China, kommt schließlich „Die Quelle“ von Lin Wang (Musik und Konzept), nach einem Text der Dichterin Can Xue: Eine moderne Frau wird gezeigt, äußerlich in der Arbeitswelt stehend, innerlich nach Bewusstwerdung strebend (nach eben jenem „Lauf der Quelle) und damit alle Kommunikation zerbrechend. Im Gegensatz zum pluralen Ansatz der anderen Premieren dieses Biennale-Jahrgangs arbeitet Lin Wang mit dem Klang der Stille und bleibt dank Regisseur Andreas Bode theatralisch, wenn man so will, ganz konventionell. Glänzende Protagonisten in einem tief auslaufenden Bühnenraum (David Schnell) finden zu einer hochstilisierten Aktion – die zwar auch Videosequenzen und Elektronisches nicht ausschließt, der rituellen Macht des Medialen aber in keinem Moment erliegt. / Tagesspiegel
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