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Veröffentlicht am 23. Dezember 2009 von lyrikzeitung
John Keats, der wohl wichtigste Romantiker der englischen Literatur, starb mit 25 Jahren an Tuberkulose. Keinen Penny hatte er mit seiner Lyrik je verdient – als Hungerkünstler brauchte er Gönner.
Der wichtigste davon war Charles Brown. Der Dichterkollege ließ ihn 1819/20 siebzehn Monate auf seinem Landsitz vor den Toren Londons wohnen, nebenan lebte die Familie Brawne. Und deren Tochter Fanny, nicht Keats, steht im Zentrum dieses neuen Films von Jane Campion.
Der zuletzt eher glücklosen „Piano“-Regisseurin ist ein erstaunlicher Wurf gelungen. „Bright Star“ ist kein herkömmlicher biografischer Film geworden, der brav die Lebensstationen seiner Protagonisten abgeklappert. Auch die Niedlichkeitsszenarien bewährter Jane-Austen-Filme fehlen hier weitestgehend.
Stattdessen beruft sich Campion formal ausdrücklich auf Keats´ Lyrik. Sie lässt ihren Film ganz zwanglos an Sonettzeilen entlanggleiten, nimmt mal geistreiche Dialog-Gefechte über Kunst und Liebe ins Visier, setzt dann wieder auf Distanz und lässt sich vor allem nie auf Sentimentalitäten ein. / GIAN-PHILIP ANDREAS, Westfälische Nachrichten,23.12.
Kategorie: Englisch, GroßbritannienSchlagworte: Charles Brown, Film, Jane Campion, John Keats
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tip: „Finden Sie es lästig, als Künstlerin ständig nach Ihrem Feminismus gefragt zu werden?“
Campion: „Gar nicht. Sind wir nicht alle ein wenig verblüfft von dem Umstand, dass 97 Prozent aller Filme weltweit von Männern gemacht werden? In der bildenden Kunst ist es auch nicht anders. Diese Ungleichheit ist eine Schande für unsere Gesellschaft. Es scheint nur einen sicheren Weg zu geben, als Frauen in die Kunstgalerien zu kommen: als Nacktmodell.“
http://www.tip-berlin.de/kino-und-film/ein-interview-mit-jane-campion
UND WIE SIEHT DIE VERTEILUNG IM LITERATURBETRIEB AUS & WARUM??? mein vorschlag für eine seminar-hausarbeit über die feiertage!!! anregung zur recherche: krtitisch z.b. familienprosa mit vater-tochter-konflikt gewinnt immer (?); das schönste gesicht bei slams kriegt vollen applaus (?); das publikum ist überwiegend weiblich (?); pop handelt immer vom poppen (?); junge dichterinnen versuchen gerne, hermetisch-intellektuell oder metaphorisch-psychotisch zu wirken, um mithalten zu können (?) – fragen über fragen…
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