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Veröffentlicht am 18. November 2009 von lyrikzeitung
Taoufik Ben Brik, tunesischer Journalist und Regimekritiker, der am Vorabend der Wiederwahl von Präsident Ben Ali vor vier Wochen unter dem Vorwurf aggressiven Verhaltens verhaftet wurde (er spricht von einer Polizeiprovokation), steht am 19.11. vor Gericht. Rue89 veröffentlicht ein im Gefängnis geschriebenes Gedicht. Hier die ersten zwei Strophen (Rohübersetzung aus dem Französischen):
Herr Richter,
hat der Beschuldigte Rederecht?
Wie denn, wenn Sie mich unterbrechen
ein Nein oder Ja verlangend…
Das Recht, sage ich Ihnen, Euer Ehren,
für uns anderen Araber,
die wir Liebhaber der Präliminarien sind
vor jeder Antwort!
Jetzt hören Sie mir zu…
Der Markt, der Hauptplatz, der Bauch der Stadt
sind angefüllt mit diesem Schrei:
Es gibt kein Recht in meinem Land;
das Recht ist von uns gegangen,
zurück in den Schoß des Herrn,
der macht daß nichts von Dauer ist,
sei es erhaben oder tyrannisch.
Kategorie: Arabisch, Französisch, TunesienSchlagworte: Taoufik Ben Brik
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sehr schön ubersetzt
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