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Veröffentlicht am 12. Juli 2003 von rekalisch
Jetzt ist das «Museum», über vierzig Jahre nach Ersterscheinen, in seiner wohl klassischsten Weise zu haben. Im Schuber, Dünndruck, mit kardinalrotem Leineneinband und rotem Lesebändchen. Der Anhang ist mittlerweile zu einer kleinen Literaturgeschichte der modernen Lyrik angewachsen. Dass das Buch in der Hand liegt wie eine Bibel oder wie ein Brevier, mag kein Zufall sein. Es birgt die Verheissung einer poetischen Erziehung des Menschengeschlechts. Seinen Anfang macht die berühmte Initiation «Mattina» von Giuseppe Ungaretti: «M’illumino / d’immenso», seinen Abschluss findet es in Brechts bitter-utopischer Geste: «Ihr aber, wenn es soweit sein wird / dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist / gedenkt unsrer / mit Nachsicht.» / Angelika Overath, NZZ 12.7.03
Museum der modernen Poesie. Eingerichtet von Hans Magnus Enzensberger. Mehrsprachige Ausgabe. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 2002. 867 S., Fr. 62.- (Fr. 33.10 kartoniert).
Kategorie: Deutsch, Deutschland, ItalienischSchlagworte: Angelika Overath, Bertolt Brecht, Giuseppe Ungaretti, Hans Magnus Enzensberger
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