12 Sätze

Ein böser Streit zweier Dichter, die ich bewundere (beide auch im polemischen Zugriff, wenn auch vielleicht nicht in jeder polemischen Windung) zuckt durch die Szene. Ich widerstehe der Versuchung, was auch immer „bezeichnende“ Stellen herauszupicken, sondern zitiere jeweils die ersten vier Sätze in umgekehrt chronologischer Folge.*

Ann Cotten: Antwort auf Gerhard Falkner
In: lyrikkritik.de

Lieber Gerhard,

einen bestürzenden Knäuel Gekränktheit hast du jetzt ausgespuckt zwei Jahre nach dem Aufsatz über ein paar Gedichte von dir in Text und Kritik, den ich auf deine Anfrage hin über dich schrieb im dich ehrenden Band. Inzwischen habe ich deine Ignatien getreulich übersetzt, die in Manfred Rothenbergers starfruit press erschienen, mit im Grunde der selben relativ gleichmütigen Haltung, die ich dir gegenüber allgemein hege. Auf der Ebene, wo du dich hier bewegst, möchte ich mich nicht aufhalten. Gehässiges Geschnatter, seniles Getue.

Gerhard Falkner: Ann Cottens Schwuppdiwuppismus
Antwort auf Ann Cottens Beitrag: Katachresen.
Beobachtungen an Gedichten von Gerhard Falkner | Text + Kritik. In: Poetenladen

Um erst gar keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, ich liebe Ann Cotten; (als Autorin). Jeden­falls hin und wieder. Ich würde auch mit ihr ins Bett gehen, wenn das dazu beitragen würde, ihre aber­witzigen Speku­lationen über meine Sexualität zu über­winden.

Aber gerade, weil ich sie als Dichterin zu den doch gegenwärtig Interessanten zähle, möchte ich ihren – gern diskutierten und zitier­ten – Beitrag im kürzlich erschie­nenen Text + Kritik-Heft über „mein Werk“ einem kritischen Blick unterziehen.

Ann Cotten: Katachresen
– Beobachtungen an Gedichten von Gerhard Falkner. –
In: Text+Kritik. Heft 198. Gerhard Falkner, edition text + kritik, April 2013. Auszug bei Planet Lyrik

Vermutlich bin ich die jüngste Falkner-Leserin in diesem Band. Davon darf man sich mit Fug einen frischen und, sage ich Ihnen, unvoreingenommenen Blick auf die Gedichte von Gerhard Falkner versprechen. Im Folgenden habe ich einige ,Patentmethoden‘ des Autors, die mich interessieren, zu benennen und anschaulich zu machen versucht. Diese – die Zotenpointe, das Husarenstück und die fickende Uhr – erscheinen eingebettet in ein Weltmodell, das mich diese Gedichte erahnen lassen.

*) Ich beschloß das mit den vier Sätzen nach ratlos-verstörtem (Wieder-)Lesen der Texte, ohne mich in dem Moment an diese jeweiligen Sätze zu erinnern, erschrak dann als ich das Ergebnis sah – aber ich bleibe jetzt dabei. Der Einstieg in einen Text repräsentiert diesen ja schon, wenn auch wohl meist nicht metaphorisch (im Sinne von Jakobsons Unterscheidung von Metapher und Metonymie).

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