11. Chachlackisch

Die verschwindenden Ortschaften in der ehemaligen Woiwodschaft Przemysl, im Grenzgebiet zwischen Polen und der Ukraine: in den Gedichten von Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki gibt es sie noch. Es gibt die Erinnerungen an heimliche Orte, verbotene Zusammenkünfte, an das nichtexistente Wirtshaus, die ständigen Bedrohungen, Wahnsinn und Alkohol, die psychiatrische Klinik und das immerwährende Sterben. Seine Gedichte nehmen ihren Ausgang an bestimmten Einzelheiten oder Personen, am runden Stempel »Bibliothek der Tkaczyszyn-Dyckis aus Wólka Krowicka«, am nie verklingenden Schrei der sterbenden Mutter und an einzelnen Worten der (ebenfalls aussterbenden) »chachlackischen« Muttersprache des Dichters. / Kurier

Erste deutschsprachige Buchpublikation von EUGENIUSZ TKACZYSZYN-DYCKI (Polen): GESCHICHTE POLNISCHER FAMILIEN / Dzieje rodzin polskich (2005; Editon Korrespondenzen, Frühjahr 2012) • In Zusammenarbeit mit dem Instytut Polski, Wien und der Edition Korrespondenzen

3 Comments on “11. Chachlackisch

  1. beim googeln nach übersetzten gedichten von eugeniusz tkaczyszyn-dycki zwei funde.

    zum einen zwei gedichte in nr. 93 vom 21. 11. 2004 (ich erinnerte mich nicht mehr daran) aus ron winklers weiland wöchentlichem Lyrik.Log: http://www.satt.org/lyrik-log/93.html)

    zum anderen zwei gedichte beim katalanischen lyriker xavier farré, der zugibt, tkaczyscyn-dyckis lyrik nicht besonders zu mögen, obgleich er ihn für bedeutend hält (blogeintrag vom 16. 10. 2011): http://xavierfarreabcd.blogspot.de/search/label/Eugeniusz%20Tkaczyszyn-Dycki

    in einem neuen eintrag (28. 4. 12) finde ich übrigens folgenden kommentrar (der nichts mit dem polnischen lyriker zu tun hat, aber irgendwie hier auch in die lyrikzeitung gehört):

    Seltsame Welt der Dichter. Vielleicht finden wir in keiner anderen Zunft so viele Feindseligkeiten wie unter ihnen. Sicher: die Romanciers kritisieren die Romanciers, aber wenigsten lesen sie sie oder versuchen es. Die Dichter tun dies in der Regel nicht. Es genügt, dass ein Lyriker eine anderes Verständnis vom Gedicht vertritt und unter dem Zeichen einer anderen Ästhetik schreibt, um ihn unmittelbar bei Seite zu lassen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber wir machen sie in den überwiegenden Fällen nur gegenüber jenen Autoren, die nicht in unserer Sprache schreiben … Und das geschieht auch unter den Autoren, die derselben Generation angehören. Un oft ohne jegliche Art von Begründung. Ja, wirklich, die Welt der Dichter ist sehr seltsam, sie füllt mi Galle einen Kuchen, der immer kleiner wird. (http://xavierfarreabcd.blogspot.de/search?updated-min=2012-01-01T00:00:00%2B01:00&updated-max=2013-01-01T00:00:00%2B01:00&max-results=36)

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