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220 Wörter, 1 Minute Lesezeit.
Adrian Grima
(* 25. Januar 1968 in St. Julian’s, Malta; lebt in Pembroke, Malta)
Eine Angst mehr
Könnte ich, würde ich
diesen Duft nach Minze auf meinem Atem tragen,
mit ihren Spitzen, den grünen Adern ihrer Blätter
würde ich die Angst entfernen wie einen Splitter,
ich würde mich zwischen die nassen Pflanzen
unter die Abendsonne legen
und Schluck für Schluck
ihren beängstigenden Duft trinken.
Aber das ist nur eine Angst mehr,
noch ein zweckloses Gedicht, Vokabeln
für die Prüfungsbögen des Hirns,
das das Herz in Wünschen ertränkt.
Diese duftende Angst hat Angst.
Nachdichtung: Sylvia Geist nach Interlinearfassungen aus dem Maltesischen von Ray Fabri und Dominik Kalweit, aus: Poesiefestival berlin 2010. Mittelmeer. Adrian Grima. Programmheft zum poesiefestival berlin 2010 (hochroth).
Bei lyrikline kann man das Gedicht vom Autor gesprochen hören und es gibt zusätzlich eine französische Fassung. https://www.lyrikline.org/de/uebersetzungen/details/21095/6906 – Und hier die maltesische.
Ansjetà Oħra
Kieku nista’,
inġorr dir-riħa tan-nagħniegħ ma’ mnifsejja,
naqla’ l-iskaldi ta’ l-ansjetà bil-ponta u l-vini
tal-weraq aħdar tiegħu,
nintelaq minn tuli qalb ix-xtieli mxarrba
taħt xemx nieżla
u nibla’, boqqa boqqa,
dir-riħa skunċertanti.
Imma din mhix ħlief ansjetà ġdida,
poeżija oħra inutli,
diskors imlissen biex jimla l-karta ta’ l-eżami tal-moħħ
li jgħarraq lill-qalb f’xewqatu.
Ansjuża din l-ansjetà li tfuħ.
Ein bisschen Information im Lyrikwiki.
(Und ich habe ein Wort Maltesisch gelernt: Ansjetà heißt Angst. Vielleicht vom Englischen anxiety abgeleitet?)
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