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Veröffentlicht am 19. August 2025 von lyrikzeitung
145 Wörter, 1 Minute Lesezeit
Sandra Trojan
Meine Hose
Immer schreibst du über Hosen
sagst du. Hosen, die herunterfallen
Hosen, die auf dem Boden um
die Knöchel liegen, Khakis über
der Stuhllehne, aufgeknöpfte
Jeans, die einem Mädchen
ohne BH in deinem Zimmer
die Beine entlang zu Boden sinken.
Sie mag Erdbeeren und Strohhalme zum
Knicken, erzählt sie dir und kickt
sich die Hose vom Fuß. Du schon
im Bett, Arme hinter dem Kopf
verschränkt, Blick auf das Mädchen
(ohne Hose), das langsam wie Katze
auf Zunge über deine Beine schleicht.
Ich hab mich hier unten im Garten
versteckt, selbst die Laken zwischen
den Wäscheklammern wissen
dass sie noch bei dir ist. Und so
kratze ich über einen Ameisenbiss
an meinem Innenschenkel und
lasse dafür meine Hose fallen
so wie das Mädchen ohne Hose
dein langbeiniges Hermelin.
Aus: Sandra Trojan, Um uns arm zu machen. Gedichte. Leipzig: poetenladen, 2009, S. 25
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