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Veröffentlicht am 13. Mai 2025 von lyrikzeitung
Manfred Peter Hein, der am 10. Mai 2025 im Alter von 93 Jahren verstarb, war eine markante Stimme der deutschen Gegenwartslyrik. Als Übersetzer öffnete er auch den Blick für die finnische Literatur und andere osteuropäische Literaturen und trug Wesentliches zur literarischen Verständigung zwischen Kulturen bei. Sein Werk bleibt ein leises, aber dauerhaftes Echo im Gedächtnis der deutschsprachigen Poesie.
Manfred Peter Hein
(* 25. Mai 1931 in Darkehmen / Ostpreußen; † 10. Mai 2025 in Espoo / Finnland)
BUCH DER UNRUHE
Aufgelassener Ölmühle Schilfdach
Schatten der fällt wo ich lese
im Buch der Unruhe während
langstreift am Strandgemäuer
wie gestern das Maultier
sich scheuernd am Ölbaum
Stimme des Schattens schürft
im Schatten
zu gleicher Stunde
Wo
mögen die wahrhaft
in Wahrheit lebendig
Lebenden sein
Aus: Manfred Peter Hein, Über die dunkle Fläche. Gedichte 1986-1993. Zürich: Ammann, 1993, S. 37
Hören Sie bei lyrikline den Autor das Gedicht lesen
Hier ein kurzer Film, in dem der Autor ein Gedicht liest und eine Übersetzung ins Arabische vorgestellt wird
Nachruf des Wallstein Verlags | Andreas F. Kelletat zum Tod Heins beim Deutschlandfunk
Kategorie: Deutsch, FinnlandSchlagworte: Manfred Peter Hein
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