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Veröffentlicht am 7. März 2025 von lyrikzeitung
Heute vor 85 Jahren wurden Rudi Dutschke und Harald Gerlach geboren. Ob Dutschke auch Gedichte geschrieben hat, weiß ich nicht. Also hier ein Gedicht des in Schlesien geborenen Thüringer Dichters, der nur 61 wurde. Erinnerung an einen Aufbruch und eine Utopie, einen Traum, den manche träumten, das Aufwachen inbegriffen.
Harald Gerlach
(* 7. März 1940 in Bunzlau; † 19. Juni 2001 in Leimen)
UTOPIA
Um die Gipfel kreisen
die Adler. Und mein Traum wies
im Osten ein Feld: Republik
der Gelehrten. Dort, Diotima,
laß uns sein. Sinclair, mein
Präsident! Gehüllt in den Mantel
der Poesie schreitet
dein Hohepriester. Auf eilig
verhökertem Boden. Vorbei. Vorüber.
Nebel. Das Reich der Gedanken
bleibt landlos.
DRINK
COCA COLA LIGHT! So kam ich
unter die Deutschen. Handwerker
fand ich ... Allianzversichert.
Shake hands, Scardanelli.
Aus: Grenzfallgedichte Eine deutsche Anthologie. Herausgegeben von Anna Chiarloni und Helga Pankoke. Berlin und Weimar: Aufbau, 1991, S. 118
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Harald Gerlach
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