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Veröffentlicht am 26. März 2024 von lyrikzeitung
Manfred Winkler
(* 27. Oktober 1922 in Putilla, Bukowina, Rumänien; † 12. Juli 2014 in Jerusalem)
Der Krieg ist grausam
Töte nicht ich, so tötest du,
Pardon wird nicht gegeben!
Ich weiß, du liebst die dörfliche Ruh,
du liebst wie ich das Leben
Doch töte nicht ich, so tötest du,
Pardon wird nicht gegeben!
Deckt dich die kalte Erde zu,
vielleicht bleib ich am Leben
Ich weiß, es hat gar keinen Sinn,
im Frieden wären wir Brüder.
Ich zöge vielleicht zu den Deinen hin,
doch jetzt knall ich dich nieder!
Zum Denken hab ich keine Zeit,
es sind nur alte Scherben.
Das Heim ist so unendlich weit,
leb ich, so mußt du sterben!
Ich töte nicht in wildem Haß,
doch schieß ich nicht daneben:
deckt dich die kalte Erde zu,
vielleicht bleib ich am Leben
Aus: Manfred Winkler, Im Schatten des Skorpions. Gesammelte Gedichte. Aachen: Rimbaud, 2006, S. 121
Kategorie: Deutsch, Israel, RumänienSchlagworte: Manfred Winkler
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