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Veröffentlicht am 7. Februar 2018 von lyrikzeitung
Lioba Happel
(* 7. Februar 1957 in Aschaffenburg)
«Ist mein Fräulein traurig
soll sie sich zum Teufel scheren»
zwei mal zwei ist sieben fünf acht
drei mal drei alle viere
jedenfalls war ich heut nacht im park
jedenfalls gibt’s da wilde tiere
der erste ein herzog der zweite am geigen
der dritte ein tanzbär der vierte leibeigen
jedenfalls lieber gott vielen dank
da blühte auch einmal ein blümlein
da kannste mal sehen was übrig bleibt
bei tage im hellen mondenschein
der fünfte ein henker der sechste dort hängt er
der siebte ein schwein der achte ganz rein
jedenfalls hab ich den neunten vergessen
der neunte hat alle aufgefressen
und die blume ist schwarz und die sonne ist rot
und gold ist aus dreck und die liebe tut not
zwei augen sah ich den himmel durchqueren
«soll sie sich zum teufel scheren»
jedenfalls war ich heut nacht im park
jedenfalls gibt’s da wilde tiere
zwei mal zwei ist sieben fünf acht
drei mal drei alle viere
Lioba Happel aus: Aus einer Zeit des Umbruchs, in Zwischen den Zeilen 11 (1998) S. 60f
Aus einem Essay über Dichtung im gleichen Heft:
Begriffe sind kleine Gemeinheiten, sie wiegen dich in Sicherheit, bis es dir die Welt zerschlägt.
A.a.O. S. 69
Kategorie: Deutsch, Deutschland, SchweizSchlagworte: L&Poe-Anthologie, Lioba Happel
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