Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 20. Mai 2017 von lyrikzeitung
So falsch und gewollt die Formeln der Metaphysik, so leicht zu verwechseln
mit Schnörkeln, mit Zufall, Glaube, Nemesis, wirrer Kunde aus Zeiten:
so unscharf zerfiel, zerlief das Mederreich, verwischt auch die Blüte,
und niemand, nein niemand befolgte je Netschajews Katechismus.
Viel Gotik und immer wieder das alte Tedeum, Trost in der Tiefe,
Gesang auch in Schenken, der Abschied der Kelten so mählich und schlicht, ja fügsam.
Wir lasen gerührt den letzten Bericht aus Utopia in stotterndem Versmaß
mit längst nicht mehr gültigen Namen der Parzen, mit ungenauen Listen
von ersten und vorletzten Dingen, von Singularitäten und Mustern.
Aus: Anaptyxis. Aachen: Rimbaud, 2013
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Àxel Sanjosé
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare