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Veröffentlicht am 6. März 2016 von lyrikzeitung
Die stockende, stotternde Sprache, die sich mit einem Heer von Satzzeichen gegen die Laufrichtung der geläufigen Sprache stemmt, ist sein Markenzeichen. Hier agiert wie in der Dichtung Celans ein „unter dem besonderen Neigungswinkel seiner Existenz sprechendes Ich“, das gegen den verführerischen „Wohlklang“ der Poesie die Härte kristalliner Sprachpartikel setzt, zersprengte Verse, die immer wieder das einzelne Wort fühlbar machen, seine Fragwürdigkeit, seine bedrohte Wahrheitsfähigkeit ins Bild rücken. Rainer René Mueller, 1949 in Würzburg geboren, erschien 1981 auf den Bühnen des Literaturbetriebs, sein Debüt „Lieddeutsch“ wurde als Geheimtipp herumgereicht. 1983 erhielt er einen Förderpreis beim Leonce-und-Lena-Preis, kurz darauf verschwand er wieder aus der kleinen Lyrik-Öffentlichkeit. Seine Erscheinung sorgte für größere Irritationen in einem auf Kumpanei und Lässigkeit bedachten Betrieb. / Michael Braun, Poetenladen
Rainer René Mueller: POÈMES – POÉTRA. Hrsg. Dieter M. Gräf, roughbook 34 (CH-4325 Schupfart, 2015)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Michael Braun, Rainer René Mueller
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