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Veröffentlicht am 24. November 2014 von lyrikzeitung
Der brasilianische Dichter Manoel de Barros ist im Alter von 97 Jahren gestorben. …
Barros war einer der meistgelesenen zeitgenössischen Dichter Brasiliens. … Einer seiner bekanntesten Arbeiten ist das Buch „Livro sobre Nada“ (in etwa: Buch über Nichts, 1996). / Der Standard 13.11.
Gedichtauszug, gefunden in einem Essay von Steven Uhly (Die Brasilianische Dichtung zur Zeit der Diktatur), in Signaturen:
Alle Dinge, um deren Wert
durch das Weitspucken gestritten werden kann
taugen für die Dichtung (…)
Die Dinge, die zu nichts führen
haben große Bedeutung
(…)
Jedes Ding, das nichts taugt
hat seinen Platz
in der Dichtung oder im Allgemeinen
(…)
Alles, was uns zu nichts führt
und was Sie nicht auf dem Markt verkaufen können, wie, zum Beispiel, das grüne Herz
der Vögel,
taugt für die Dichtung
(…)
Alles, was unsere
Zivilisation ablehnt, auf das sie tritt und pinkelt,
taugt für die Dichtung
(…)
unwichtige Personen
sind gut für die Dichtung
jede Person oder Treppe
(…)
die weggeworfenen Dinge
haben große Bedeutung
– wie ein weggeworfener Mensch
(…)
Die unwichtigen Dinge sind Güter der Dichtung
Denn so kommt ein speckiger Chevrolet ins Gedicht, und die Junischwalben.
Kategorie: Brasilien, PortugiesischSchlagworte: Manoel de Barros, Steven Uhly
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