106. Mit dem Rücken zur Luft

Schon Titel wie „Selbstporträt mit Kopfbahnhof“ oder „Val Bregaglia L’homme qui marche“ weisen auf die schöne Rührigkeit dieser Poesie. Deren metrische Signatur ist eine daktylische Bewegtheit des Versmaßes, das sich nur hier und da im Gleichmaß von Jambus und Trochäus beruhigt. Auf Durchreise, in Fluss und Bewegung sind selbst einzelne Worte und Fügungen: im ansatzlos gleitenden Übergang von einer zur nächsten Sinneinheit. Vorbild ist die rhetorische Figur von Gertrude Steins Gedichtzeile „Rose is a rose is a rose“, die Stössel zu einem gedankenreichen Langgedicht über Identität und Rimbaudsche Nichtidentität („Ich ist ein anderer“) inspiriert. / Hans-Dieter Fronz, Badische Zeitung

Jürgen-Peter Stössel: Mit dem Rücken zur Luft. Gedichte 2009-2014. Drey Verlag, Gutach 2014, 102 Seiten, 17 Euro.

Am 1. Juni um 11.30 Uhr findet im Weinschlösschen, Freiburg, Wilhelmstraße 17a, eine Matinee mit Ullo von Peinen, Wolfgang Fernow und dem Autor statt.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..