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Veröffentlicht am 23. März 2014 von lyrikzeitung
Thomas Kunst
MAN WEISS NIE, WIE ALLES KOMMT, ABER
Auf diese Insel würde ich immer wieder
Gehen. Und sei es nur noch für ein
Halbes Jahr, Safschani, viel zu
Niedrige Felsen. Zu wenig Möglichkeiten,
Richtig sinnlos zu versacken. Nur Hitze,
Schleim, in der Gelassenheit von
Flußruinen. Die Brandung ist das eine.
Das Saufen ist das eine. Die Musik
Ist das eine. Die Frauen sind das
Eine. Die Kinder sind das eine. Die Gedichte
Sind das eine. Die schönen,
Vertrockneten Gedichte, die mutwillig
Schönen, die niemand mehr will. Aber ich
Will sie. Und ich werde sie euch
Zurückbringen. Aber nicht nachts. Und schon
Gar nicht im Sommer. Bei einem
Himmel mit entblößten, streng
Herunterhängenden Universitäten. Denn Geruch
Und Müdigkeit sind immer das
Gleiche. Die schönen, vertrockneten
Gedichte sind noch lange nicht
Am Ende, auch wenn sich all die anderen
Jungen, nachstoßenden Gedichte schon wie
Glatte, ausgereifte Seminare gebärden, so
Starr, ideenlos und ohne Leidenschaft. Aber ich
Werde sie euch zurückbringen. Ich will sie euch wieder
Zurückbringen. Die mutwillige Schönheit der
Gedichte. Und den naiven Reichtum an
Bezeichnungstrost und Wut. Aber nicht
Nachts. Und schon gar nicht im
Sommer. Das Saufen ist das eine. Die Musik
Ist das eine. Die Kinder sind das
Eine. Die Frauen sind das eine. Die Gedichte
Sind das eine. Alles
Ist immer nur das eine.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: L&Poe-Anthologie, Mea: Poetologisch, Thomas Kunst
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