Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 22. Dezember 2013 von lyrikzeitung
Nicht von ungefähr scheint die elementare Gewalt des Wassers gleich im ersten Zyklus auf. Und zugleich taucht mit der Namensgebung des Zyklus (Opheliate) auch das Motiv der Opheliengestalt auf, die seit ihrem Auftritt in Shakespeares Hamlet zu einem Mythos verklärt worden ist, auf den sich insbesondere in der Romantik und im Expressionismus immer wieder sowohl Literaten als auch Bildende Künstler bezogen haben, den Dissonanzen und Koinzidenzen zwischen Schönheit, Schmerz und Tod auf der Spur, diesem vornehmlich weiblichen Tod. Crauss löst sich in seiner Lesart vom Bild der sich opfernden Jungen und Schönen, von Hinfälligkeit gezeichnet, deren Leichnam man dann aus dem Wasser zieht. Vielmehr läßt er das dichterische Ich vom diesseitigen Ufer des (Alb-) Traums ans andere Ufer gelangen, wobei in diesem Falle der tod der fluß, den es gilt zu passieren (OPHELIATE VIII). / Jayne-Ann Igel, Signaturen. November 2013
Crauss: Schönheit des Wassers. 66 pseudoromantische Kalligraphien. Berlin (Verlagshaus J. Frank) 2013. 80 S., 13,90 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Crauss, Jayne-Ann Igel
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare