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Veröffentlicht am 9. Oktober 2013 von lyrikzeitung
Eingegangen sind sie in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts nicht allein wegen ihrer eindrucksvollen Gedichte, sondern auch wegen ihrer Liebesgeschichte, die mit ihrem Selbstmord endete: Das Dichterpaar Sylvia Plath und Ted Hughes.
1961 antwortete Ted Hughes auf die Frage, ob sie denn ein Paar seien, bei dem sich die Gegensätze anzögen, sie seien sehr verschieden, Sylvia Plath hingegen sagte, sie seien sich ziemlich ähnlich.
Als Ted Hughes dann „verschieden“ erklärte, gestand er, dass er und Plath ähnlich veranlagt seien und im selben Rhythmus arbeiteten – genaugenommen gehe ihre Ähnlichkeit so weit, dass er oft das Gefühl habe, sie schöpften beide geradezu telepathisch aus einem Geist. Aber er und Plath, so meinte er, nutzten diese Gemeinsamkeit für recht unterschiedliche Zwecke, Phantasie und Gestaltungskraft führten jeweils ein ganz „geheimes Leben“.
Plath erklärte „ziemlich ähnlich“ dahingehend, dass sie und Hughes zwar einen sehr unterschiedlichen Hintergrund hätten, ihr aber ständig unerwartet Ähnlichkeiten auffielen… Ihre eigene Vergangenheit könne in ihre Dichtung einfließen, weil Hughes daran so interessiert sei: Im Schreiben also wurden die Ähnlichkeiten für beide fruchtbar, selbst wenn – und das war ihr wichtig – die Texte dann überhaupt nicht ähnlich waren. / Manuela Reichart, DLR
Diane Middlebrook: Du wolltest deine Sterne (Doppelbiographie)
edition fünf, Hamburg 2013
476 Seiten, 22,90 Euro
Kategorie: Englisch, GroßbritannienSchlagworte: Diane Middlebrook, Manuela Reichart, Sylvia Plath, Ted Hughes
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