Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 4. Oktober 2013 von lyrikzeitung
Oft ist es ein winziger, fast unterschwelliger Anstoß, ein Rauschen, ein Wort, diskursfest vielleicht oder glattgebügelt, vielleicht mit abgehangenem Fleisch kombiniert. Und schon ist das Gedicht da. Ernst Jandl rettet meinen Tag. Wo hängen sie denn?
im delikatessenladen
bitte geben sie mir eine maiwiesenkonserve
etwas höher gelegen aber nicht zu abschüssig
so, dass man darauf noch sitzen kann.
nun, dann vielleicht eine schneehalde, tiefgekühlt
ohne wintersportler. eine fichte schön beschneit
kann dabeisein.
auch nicht. bliebe noch – hasen sehe ich haben sie da.
zwei drei werden genügen. und natürlich einen jäger.
wo hängen denn die jäger?
Ernst Jandl (1925-2000)
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: Ernst Jandl, L&Poe-Anthologie, Mea: Wortfest
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare