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Veröffentlicht am 21. August 2013 von lyrikzeitung
John Hollander, virtuoser Dichter, der traditionellen Versformen neues Leben einhauchte, starb am Sonnabend in Branford, Conn. im Alter von 83 Jahren. Von „einer technischen Virtuosität ohne Vergleich in der heutigen amerikanischen Lyrik“ sprach die Kritik. Anfangs galt er als Formalist oder Neoklassiker wegen seiner Vorliebe für alte Formen. Mit dem Band “The Night Mirror: Poems” von 1971 aber begann er ein ambitionierteres Programm zu entwickeln, mit oft langen Gedichten von beträchtlicher Schwierigkeit. Doch stellte er seinen Erfundungsreichtum und sein technisches Können weiterhin unter Beweis, so in “The Powers of Thirteen”, einer Sequenz von 169 (13 mal 13) reimlosen 13zeiligen Strophen mit je 13 Silben pro Zeile und in “Reflections on Espionage: The Question of Cupcake” (1976), einem Kommentar zur heutigen Lyrik, dargeboten als codierte Botschaften eines Spions an seine Auftraggeber und andere Agenten. / William Grimes, New York Times 19.8.
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: John Hollander, William Grimes
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