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Veröffentlicht am 17. Mai 2013 von lyrikzeitung
Die libanesische Dichterin und Journalistin Joumana Haddad kritisiert das patriarchalische System und den Einfluß der Religion in der arabischen Welt in ihrem Essay „Superman ist Araber: Über Gott, die Ehe, Machos und andere unheilvolle Erfindungen“.
Mit der gleichen Verve wie in „Ich habe Scheherazade getötet“ prangert sie in diesem Buch das patriarchalische System an, das in der arabischen Welt existiert und das in den drei monotheistischen Religionen verwurzelt ist. Durch Diskriminierung der Frauen innerhalb der Familie und in der Gesellschaft haben diese Religionen den Machismus nicht nur gefördert, sondern auch institutionalisiert und geheiligt. Machismus, der unter der Maske von Stärke, Selbstbewußtsein, individuellem oder Clanstolz eher ein tiefes Gefühl der Unsicherheit und irrationaler Ängste verbirgt. In dieser Zeit der großen politischen Umwälzungen in der Region beharrt die Autorin in einer Mischung von Bekenntnissen, Gedanken, Humor und Poesie auf der Idee, daß der in den letzten zwei Jahren geführte Kampf für die Freiheit und Würde scheitern wird ohne die progressive Bejahung einer „neuen arabischen Männlichkeit“, das heißt ohne die Errichtung einer radikal anderen Beziehung zwischen Mann und Frau – und Jedes und Jeder zum eigenen Körper. / Charles Monti, Corse Net Infos 15.5.
Kategorie: Arabisch, LibanonSchlagworte: Charles Monti, Joumana Haddad
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