Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 22. April 2013 von lyrikzeitung
Denn nun beschwor der Literaturwissenschaftler Bernhard Böschenstein doch noch einmal jenen psalmodierenden Ton des George-Kreises, den Michael Klett in seiner Erinnerung an Begegnungen mit Georges Schüler Robert Boehringer kurz zuvor eher ironisiert hatte, und sprach sich emphatisch für George als einen jener Dichter aus, der wie Sophokles, Pindar oder Mallarmé „nur im Laut“ existiere. Böschenstein, im Programmheft angekündigt als „der Genfer Homme de Lettres“, lächelte beim Vortragen seiner Überzeugungen stets so beseelt, als habe ihn gerade der Engel der Geschichte geküsst. Bei der George-Rezitation wandelte er sich dann aber zu einem Klagenden, der aus einem Atem noch das Letzte herausholt und die an Vokalen reichen Gedichte tief auslotet: „dunkle große schwarze blume“; „aus nasser nacht ein glanz entfacht“. / Jan Wiele, FAZ
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Bernhard Böschenstein, Jan Wiele, Stefan George
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare