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Veröffentlicht am 2. April 2013 von lyrikzeitung
Über Enzensbergers ersten Lyrikband „Die Verteidigung der Wölfe“ schrieb Alfred Andersch eine Rezension mit dem Titel: „1 (in Worten: ein) zorniger junger Mann“. Das war damals, 1957, eine Nachricht wert, der Seltenheit wegen. Vielleicht wäre es heute wieder eine. Enzensberger ist schon lange nicht mehr zornig. Seinen Gedichten hat das gut getan, besser als seinen Essays. Seit 1991, beginnend mit „Kiosk“, veröffentlicht er in Abständen von wenigen Jahren einen Gedichtband nach dem anderen, einer so gut wie der andere: ein lyrisches Spätwerk auf hohem Niveau. Der junge Mann ist, mehr als ein halbes Jahrhundert später, ein großer Alters-Lyriker geworden, der seine Zeitgenossen überragt. / Dieter Lamping, literaturkritik.de
Hans Magnus Enzensberger / Jan Peter Tripp / Justine Landat: Blauwärts. Ein Ausflug zu dritt.
Hans Magnus Enzensberger: Gedichte. Jan Peter Tripp: Bilder. Justine Landat: Inszenierung.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013.
136 Seiten, 32,00 EUR.
ISBN-13: 9783518423462
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Alfred Andersch, Dieter Lamping, Hans Magnus Enzensberger
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Für »einer so gut wie der andere« sollte die nämliche Vorsicht gelten.
Ich hatte Lamping beim Lesen so verstanden, dass er Enzensbergers »Altersgenossen« meint. Aber auch das wäre sehr gewagt gesagt.
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Überragt Hans Magnus Enzensberger wirklich seine Zeitgenossen, also alle, z. B. auch Friederike Mayröcker, Ulf Stolterfoht, Gerhard Falkner? HME ist ein großer Lyriker, aber es gibt in der deutschsprachigen Lyrik der Gegenwart weitere Größen, die man in einem Atemzug mit ihm nennen kann. Mit dem Begriff Überragen sollte man behutsam umgehen.
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