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Veröffentlicht am 26. Januar 2013 von lyrikzeitung
Verwunschene Orte sind die bevorzugten Schauplätze der Gedichte Uwe Kolbes. Vineta besonders, so auch der Titel eines seiner früheren Gedichtbände (1998). Kolbes Devise lautet: Zurückkehren in den «Raum der Gedichte», wobei ihm das Gedicht auch «Ausflug» ist, das «Queren eines Bergbaches», ein «Hüpfen von Stein zu Stein», wie es in Kolbes Text «Zehn poetologische Schattenspiele, die Tomas Tranströmer verstehen würde» (1991) heisst. Der Verweis auf den bedeutendsten Lyriker Schwedens war Programm und ist es geblieben; denn wie dieser pflegt Kolbe das Unaufgeregte im lyrischen Ausdruck, die sprachliche Genauigkeit und Eingängigkeit der Verse sowie ihre schiere Welthaltigkeit, die aber nie forciert wirkt.
In den «Lietzenliedern» nun nimmt Uwe Kolbe die «Fussspur von Rilke» auf, hat «John Cages japanische Gärten» verinnerlicht, weiss sich zwischen «Klopstocks Grab» und der Berggasse 19 in Wien. / Rüdiger Görner, NZZ
Uwe Kolbe: Lietzenlieder. Gedichte. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2012. 108 S., Fr. 27.90.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Rüdiger Görner, Uwe Kolbe
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