23. Hochrisikounternehmen

Zum Ende des Jahres fanden Kühn und Lux dann eine Investorin, die vorerst ungenannt bleiben will. Aus der auf Christian Lux eingetragenen Personengesellschaft wird noch im Laufe dieses Monats eine GmbH, jeder der zukünftig drei Gesellschafter hält dann ein Drittel der Anteile, Kühn und Lux werden Geschäftsführer.

Davon, dass der gemeinsam gefasste Plan aufgeht, sind Kühn und Lux überzeugt. „Wir haben immer auf das gehofft, was jetzt möglich ist.“ Luxbooks’ neuer Teilhaberin liege die Lyrik besonders am Herzen, sie habe das Programm von Anfang an verfolgt. Mehr noch: Sie hätte nie in einen Verlag investiert, der keine Lyrik herausbringe. Die Geldgeberin weiß also, worauf sie sich einlässt – auf das, was Lux das „Hochrisikounternehmen“ nennt, das ein Verlag heutzutage nun einmal sei, ein kleiner Verlag mit einer Vorliebe für Gedichtbände erst recht.

(…) In diesem Frühjahr kommt zudem „Re-Print“ heraus, eine Anthologie, die sich mit der literarischen Appropriation beschäftigt, einer lyrischen Richtung, die sich fremde Texte aneignet und erhellende Verfremdungseffekte erzielt, indem sie das Ausgangsmaterial fast nicht verändert, aber in irren Kombinationen neu zusammenstellt oder von einem Text nur die Satzzeichen stehenlässt. Es ist die in aller Welt erste Anthologie der Bewegung, mit mehr als 500 Seiten und 400 farbigen Abbildungen, an denen Kühn und Lux zusammen mit der Herausgeberin seit anderthalb Jahren arbeiten. / Florian Balke, FAZ

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