Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 17. Dezember 2012 von lyrikzeitung
Ihrem jüngst in der FAZ erschienenen Gedicht »Die Reise nach Jerusalem« entnehmen wir die Information, daß Sie wieder einmal weit herumgekommen sind: »Durchs Jaffator strömten die Pilgerscharen. / Es wundert mich, daß wir darunter waren.«
Uns nicht. Ihnen selbst mag es vielleicht noch nicht aufgefallen sein, aber uns ist seit Jahren bekannt, daß Sie kaum eine antike Stätte auslassen, von deren Begehung und Bedichtung Sie sich eine Mehrung Ihres Ruhms als Weltenbummler versprechen, dem zu jedem Baudenkmal etwas Tiefsinniges einfällt. Auch wenn Sie es dann nur in holprige und unbeschreiblich stümperhaft gereimte Verse kleiden können: »Am Herodestor war es still. Bis ein Knacken / Im Lautsprechertrichter alle Gläubigen packte. // Wie gut, daß sich abends das Licht erbarmt. / Um den Felsendom kreiste ein Taubenschwarm.« / Titanic
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Durs Grünbein
Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Wie man sogar einen unsauberen Reim versaut
Das hätte selbst ich mich nicht wirklich getraut…
LikeLike