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Veröffentlicht am 14. Juli 2012 von lyrikzeitung
In der Nacht zum 17. Juli 1987 wurde der Schriftsteller Jörg Fauser auf der Stadtautobahn bei München von einem LKW überfahren und starb. Es war sein 43. Geburtstag. Die genauen Umstände sind bis heute nicht geklärt. Fauser gehörte zu den herausragendsten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur. Seit der Alexander Verlag in Berlin vor knapp zehn Jahren mit der Herausgabe von Fausers Gesamtwerk begann, wird der Schriftsteller nach und nach wieder entdeckt. Anlässlich seines 25. Todestages zeigt das Lichtblick Kino in Berlin noch bis zum 18.7. Christoph Rüters Dokumentation „Rohstoff – Der Schriftsteller Jörg Fauser“ (2006) sowie Hans-Christof Stenzels „C’est la vie Rrose“ (1976) – eine experimentelle Hommage an Marcel Duchamp, für die Fauser allabendlich während der Dreharbeiten die Dialoge schrieb.
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1984 war Fauser für den Bachmann-Preis nominiert, in der Jury saßen unter anderem Marcel Reich-Ranicki und Walter Jens. Sie stampften ihn in Grund und Boden, sie tobten über seine „schlechte Literatur“, verlachten ihn – während Fauser in sich hinein lachte, während das selbsternannte deutsche Literaturestablishment sich selbst demontierte. Es war der Tag, an dem man hätte aufhören müssen, diese traurigen Figuren ernstzunehmen./ Gerrit Wustmann, cineastentreff
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christoph Rüter, Gerrit Wustmann, Hans-Christof Stenzel, Ingeborg-Bachmann-Preis, Jörg Fauser, Marcel Duchamp, Marcel Reich-Ranicki, Walter Jens
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