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Veröffentlicht am 5. Juli 2012 von lyrikzeitung
Beim Poetenladen macht Elke Erb Entdeckungen, indem sie ein Gedicht von Ossip Mandelstam wörtlich übersetzt. Großartig! Zitat:
Ich spüre beim Wörtlich-Übersetzen eine eigentümliche Klarheit. Das Unfertige nimmt der Text-Präsenz etwas von ihrer Geschlossenheit/Geläufigkeit. Geläufigkeit = Geschlossenheit, lerne ich (dankbar). Man liest sonst „darüber hinweg“. Auf einmal öffnet sich der Wortlaut und läßt erkennen:
In dem Spieltext werden die Grund-Teile geprüft, dinglich. Reduziert auf Dinglichkeit.
Aus wie einfachen Bestandteilen steigt auf: Poesie! Hier: aus absichtlich einfachen, primitiven, d.i. sprachmateriell – prinzipiellen, elementaren!
Und am Ende wird mir klar, daß der elementare Gang am Schluß, mit der dem poetischen Resultat entspringenden Poesie, auch den politischen Sinn pointet. Der Nonsens des „umgieß, umgieß“ spricht: die Tasse taugt nichts, die ganze Tasse taugt nicht, und ganz gleich, ob Milch, ob Tasse …
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Rußland, RussischSchlagworte: Übersetzen, Elke Erb, Ossip Mandelstam
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