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Veröffentlicht am 21. März 2012 von lyrikzeitung
Beim Aufräumen fällt mir ein fast 2 Jahre alter Zeitungsartikel in die Hände, klingt immer noch bedenkenswert:
Da es dem Börsenverein nicht erlaubt ist, Geld direkt zu drucken, sieht er sich gezwungen, eine Jury einzusetzen. Manchmal geht das schief: dann halten einige der zusammengewürfelten Kritiker dem Druck stand und geben einer hervorragenden Autorin wie Kathrin Schmidt den Preis. Das ist dann ein Fehler im System. Robin Detje hat 2005 in seiner Rezension des ersten Buchpreis-Romans völlig zutreffend geschrieben: ‚Die Anerkennung für Arno Geigers Buch zeigt uns, mit wie wenig wir Menschen oft schon zufrieden sind. Was sich auf mittlere Weise im Mittleren nur mittel hervortut, drücken wir besonders warmherzig an unsere mittelvollen Herzen. Natürlich ist solcher Konsensschrott im Grunde widerlicher als ehrlicher Trash oder ehrliches Scheitern. Aber das Nichts nichtet. Es gibt keine Gerechtigkeit.‘ / HELMUT BÖTTIGER, Süddeutsche Zeitung 8.11. 2010, S.14
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Arno Geiger, Helmut Böttiger, Kathrin Schmidt, Literaturkritik, Robin Detje
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Angenehm bissig und erkenntnisreich auch hier:
http://www.boersenblatt.net/522825/
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