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Veröffentlicht am 14. Mai 2011 von lyrikzeitung
Nicht alle chinesischen Kinder wollen bei Klavier- und Pisa-Wettbewerben auftrumpfen. Es gibt auch solche, die sich lieber in die Gefühle eines ausrangierten Blindenhundes hineinversetzen: „Sein Blick fiel auf einen Spiegel, / Dort sah er einen Hund, / Der genauso aussah wie er selbst, / Beim einsamen Herumstreunen.“ Der Hund legt sich bei dem Spiegel nieder und beginnt ihn abzulecken: „Der Blindenhund neben dem Hund im Spiegel / Hörte ein anderes Herz schlagen, / Spürte eine andere Körpertemperatur. / Der Spiegel wurde warm, / Und sie merkten es nicht.“
Als Gao Can diese Zeilen schrieb, war sie elf Jahre alt. Heute ist sie fünfzehn, und bei verschiedenen Verlagen sind mittlerweile neun Bücher von ihr erschienen, fünf Lyrikbände und vier Essay- und Märchensammlungen. Ursprünglich waren sie für andere Kinder gedacht, doch inzwischen werden sie vor allem von Erwachsenen gelesen. / Mark Siemons, FAZ
Kategorie: ChinaSchlagworte: Gao Can, Mark Siemons
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Gibt es weitere Überetzungen ins Deutsche von Gao Cans Lyrik? Der Artikel über diese chinesische Lyrikerin hat mich sehr begeistert, für Hinweise auf andere Veröffentlichungen wäre ich dankbar.
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