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Veröffentlicht am 25. August 2010 von lyrikzeitung
Im Freitag vom 11.8. schrieb Stefan Amzoll eine Erinnerung an den Schriftsteller Karl Mickel anlässlich seines 75. Geburtstags:
Karl Mickel war Dichter und Gelehrter in einem. Parallele Fälle aus der Gegenwart zu nennen, dürfte schwer fallen. Gleichfalls, diese beiden sich beißenden Sphären zusammen zu denken. Mickel hat Wirtschaftsgeschichte studiert, und zur Dichtung kam er spät, mit 30 Jahren. Neben Karl Marx zählte Eric Hobsbawm, Erforscher des Banditenwesens, Autor von Das Zeitalter der Extreme und in jungen Jahren Jazzkritiker, zu den Gelehrten, die den Dichter mehr als andere anzogen.
Eben weil Mickel sich selbst als einen Gelehrten begriff. Oder besser: als Bürger seiner selbst kreierten Gelehrtenrepublik. Wie Literatur lief Musik in seinem Leben immer mit: Bach, Mozart, Schubert, Weber, Schönberg, Dessau, Nono, Henze, Schenker. Aufführungen in Oper, Theater, Konzert, die er genoss, der Stücke wie Libretti schrieb, sind nicht zu zählen.
Seine Zeit, wie sie auch wechselte, hielt der alternde Poet, wie er das immer tat, im Blick – nämlich merkwürdig. Presse und Fernsehen interessierten ihn kaum, allenfalls Fußball- und Tennisübertragungen.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Eric Hobsbawm, Karl Mickel, Stefan Amzoll
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