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Veröffentlicht am 1. Juli 2010 von lyrikzeitung
Mit Monika Rinck erhält seit langem wieder einmal eine Lyrikerin den Georg-K.-Glaser-Preis. …
Ihr Lyrik-Zyklus trägt den schrägen Titel „Honigprotokolle“ … und beginnt so:
„Hört ihr das, so höhnen Honigprotokolle, in Bernstein und Amber: /
Fürstlich (oder fürchterlich?) paart sich im Dickicht das Wiesel /
mit der Zylinderkopfdichtung, Schläuche, Keilriemen, zuckige Teile. /
Wie flink ist das Wiesel, wie schwer der sehr gebremste Unfallwagen /“ …
2004 nannte Monika Rinck ihren Debüt-Band fast programmatisch „Verzückte Distanzen“. Und damit ist klar: Sie beschäftigt sich damit, dass einen das, was man im Alltag erlebt, oft mehr mitnimmt, als man eingestehen will, und dass ein Erlebnis, und sei es noch so klein, die Welt und das Denken gründlich durcheinanderwirbeln kann. Ihr jüngstes Buch heißt denn auch: „Helle Verwirrung“.
Monika Rinck benutzt alles – Philosophie und Szenesprache, Religion und Popmusik. Was die Moderne hervorbringt, wird von ihr gemixt und neu kombiniert. So entstehen Assoziationsflächen, die den Kopf zum Denken anregen. Drei Gedichtbände hat sie bisher im schönen Verlag „Kookbooks“ untergebracht, jedes ist nach Meinung der Kritiker eine Steigerung. „Wie schön, dass wir eine so überzeugende Preisträgerin haben“, meinte die Jurorin Meike Fessmann, als sie ihr Votum abgab.
/ Alexander Wasner, SWR
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Alexander Wasner, Georg-K.-Glaser-Preis, Meike Fessmann, Monika Rinck
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