97. Tiefenforschung

Spätestens seit ihrem ruhr-russischen „Schwarzweißroman“ ist Marion Poschmann ein Fixstern im literarischen Kosmos der Republik. Und so poetisch ihre Prosa daherkommt, so prosaisch ist der Gestus ihrer Gedichte. Und anders als es der Titel ihres neuen Bandes „Geistersehen“ suggeriert (dessen Gedichte diese Zeitung zum Teil schon gedruckt hat), ist ihre Lyrik von einer selten gewordenen Präzision: Genau registrierte Oberflächen werden hier zum Sprungbrett für Tiefenforschung in den Abgründen zwischen Ich und Jetzt. In Terrassenfugen und auf Kühlschranktüren finden sich Bilder von einer Welt, in der „alles da“ ist und nichts so recht zusammenpasst. / Jens Dirksen, westen.de

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