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Veröffentlicht am 9. Mai 2010 von lyrikzeitung
Wenn etwa der Prosaautor Robert Menasse wortreich seine Überlegungen zur Romantheorie in Anschlag brachte und der Lyriker Nico Bleutge die Wirkungsprinzipien seiner Gattung in bildhaft knapper Diktion dagegenhielt, wenn die Kritikerin Iris Radisch ihr Unbehagen an einer Gegenwartsliteratur zwischen „Ernüchterungsstil“ und „Retro-Chic“ formulierte und ihre Kollegin Sigrid Löffler die grassierende Selbstentmachtung der Literaturkritik durch einen „Konsens der Mittelmäßigkeit“ anprangerte, wenn der eloquente Hubert Winkels die Befreiung der Literatur aus ideologischen, moralischen und pädagogischen Funktionszusammenhängen begrüßte und die stille Marion Poschmann mit leichter Hand die Kategorie des Schönen in die Debatte warf, dann schien nur auf den ersten Blick jeder sein eigenes Geschäft zu verfolgen: Im Kontext der drängenden Fragen und tastenden Antworten, die in diesem Kreis von Literaturliebhabern kursierten, fügte sich alles zum Puzzle eines schönen Schlachtengemäldes, das die Verteidigung der Bücher-Welt gegen ihre vermeintlichen und tatsächlichen Angreifer und Belagerer darstellte. / KRISTINA MAIDT-ZINKE über die Hamburger Begegnung von je etwa einem Dutzend Schriftstellern und Kritikern, SZ 3.5.
(Nun wär noch interessant, wie es wirklich war, zB wie es aus Marion Poschmanns Sicht aussah)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Hamburg, Hubert Winkels, Iris Radisch, Kristina Maidt-Zinke, Kritik, Marion Poschmann, Nico Bleutge, Robert Menasse, Sigrid Löffler
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