70. Schreiben ist kein sauberes Handwerk

Davon erzählen die „Autoren“-Filme „Howl“ und „Ghostwriter“ im Berlinale-Wettbewerb

Die Überraschung beim zweiten Wettbewerbsfilm „Howl“ ist seine Vielschichtigkeit. Wie visualisiert man ein Gedicht – noch dazu Allen Ginsbergs „Howl“, das manche als Urquell der Popkultur ansehen? Es gibt Ralf Schmerbergs grandios uneinheitlichen Film „Poem“, wo er zwei Dutzend Gedichte auf völlig unterschiedliche Weise in Szene setzte, und es gibt nun Rob Epsteins und Jeffrey Friedmans „Howl“, der alles auf einmal sein will.

So rezitiert der Schauspieler James Franco als Ginsberg in der Art eines Slam-Poeten sein Gedicht in einer rauchigen Kneipe. Parallel zum Kunstwerk sehen wir Franco/Ginsberg in einem Interview über seine Auffassung der Dichtkunst reden. Parallel dazu sehen wir die teilweise sehr amüsanten Auseinandersetzungen zwischen Ankläger und Verteidiger beim „Howl“-Prozess. Und der vierte Parallelstrang sind animierte Visualisierungen der Gedichtsinhalte

schreibt  Hanns Georg Rodek in /die Welt/

Ein weiterer Artikel zu Howl /hier/

3 Comments on “70. Schreiben ist kein sauberes Handwerk

  1. P.P.S. Ray Cooper! so hieß der produzent, fiel mir grad wieder ein 🙂 der is vermutlich noch 10x reicher als sNOwberg selber…

    hier mein poem-poem „ÜBERSTRÖMUNG“ in der endgültigen filmfassung (es war ja eine auftragsarbeit, die aus dem ISABELLEN-zyklus von Iwahn Irdisch herausgeschält wurde):
    http://www.neuromagnetismus.de

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  2. P.S.: vonwegen Friedrich Schiller: bei schmerberg hieß das damals „Ode an die Freude“ anstatt Ode „An die Freude“. fehlerteufelchen bemerkt? INTERESSIERT ABER KEIN ARSCH! EBENSO WENIG WIE DIE ANDEREN UNZÄHLIGEN FEHLER [-SOGAR GANZE WÖRTER WAREN ÄHNLICH KLINGENDE ANDERE WÖRTER!!! HAUPTSACHE ROTER TEPPICH-] IN DER ZEITUNG MIT ALLEN GEDICHTEN, DIE RALF DAMALS DRUCKEN LIEß, WAS AN SICH EINE WUNDERSCHÖNE IDEE WAR, ABGESEHEN VOM FEHLENDEN LEKTORAT…)

    SCHÖNINGH-Schulbuch Unterrichtsmodelle EinFach Deutsch: POEM – Ein Film von Ralf Schmerberg /
    Gymnasiale Oberstufe / Autor/en: Matthias Hesse, Axel Krommer, Julia Müller / geeignet für:
    Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,
    Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt,
    Schleswig-Holstein, Schweiz, Thüringen, Österreich / Schulform:
    Erweiterte Realschule, Förderstufe, Gesamtschule, Gymnasium, Hauptschule, Mittelschule, Oberschule,
    Realschule, Realschule plus, Regelschule, Regionale Schule, Sekundarschule, Sekundarstufe II,
    Ausstattung: einige Abb., DIN A4, ISBN: 978-3-14-022318-8, Preis: 19.45 EUR

    Klicke, um auf POEM-Skandal%20SCHOENINGH-Schulbuch.de.pdf zuzugreifen

    Inhaltsverzeichnis

    1. Vorüberlegungen zum Einsatz von POEM im Unterricht 10
    2. Konzeption des Unterrichtsmodells 14
    3. Die thematischen Bausteine des Unterrichtsmodells 15

    Baustein 1: Widerstände im Umgang mit Lyrik thematisieren 15

    1.1 Lyrik nervt! 15
    1.2 Interpretation, Autorintention und die Freiheit des Lesers 17
    1.3 Ecos literaturtheoretischer Falsifikationismus 18
    1.4 Von „lyrics“ zu Lyrik: Widerstände gegenüber Gedichten abbauen 19

    Arbeitsblatt 1: Der Schriftsteller John von Düffel über seinen Lyrikunterricht 23
    Arbeitsblatt 2: Schriftsteller urteilen über ihren Deutschunterricht 24
    Arbeitsblatt 3: Günter Grass und Peter Härtling über Gedichte in der Schule 25
    Arbeitsblatt 4: Interpretieren = Herausfinden, was der Autor meint? 26
    Arbeitsblatt 5: Hat der Leser immer Recht? 27
    Arbeitsblatt 6: Ein Gedicht schreiben … 28
    Arbeitsblatt 7: Herbert Grönemeyer: Mensch 29

    Baustein 2: Entwicklung von Verfilmungskategorien 30

    2.1 Was ist eine Gedichtverfilmung? 30
    2.2 Wie erschließe ich ein Gedicht? Von der Assoziation zum Gesamtbild 33
    2.3 Interpretationsprozesse sichtbar machen – eine Projektidee 37
    2.4 Kategorien von Gedichtverfilmungen 39

    Arbeitsblatt 8: Textinterpretationen und Gedichtverfilmungen 44
    Arbeitsblatt 9: Zum Prozess der assoziativen Erschließung eines Gedichtes 45
    Arbeitsblatt 10: Vom Text zum Deutungsansatz – ein Modell 47
    Arbeitsblatt 11: Else Lasker Schüler: An den Ritter aus Gold 48
    Arbeitsblatt 12: Antonia Keinz: Alles! 49
    Arbeitsblatt 13: Interpretationsprozesse sichtbar machen – ein Projekt 50
    Arbeitsblatt 14: Kategorien der Gedichtverfilmung untersuchen 51
    Arbeitsblatt 15: Ein Gedicht – verschiedene Verfilmungskategorien 52

    Baustein 3: Entwicklung von Analysekriterien 53

    3.1 Aus! (Tucholsky): Das Verhältnis zwischen sprachlichem und filmischem Bild 53
    3.2 Kleines Solo (Kästner): Die Funktion filmsprachlicher Mittel 55
    3.3 Nach grauen Tagen (Bachmann): Die Funktion neu eingeführter Symbole im Film 57
    3.4 Sophie (Arp): Die Inszenierung der Sprecherrolle 60

    Arbeitsblatt 16: Kurt Tucholsky: Aus! 65
    Arbeitsblatt 17: Grundlagen der filmsprachlichen Mittel 66
    Arbeitsblatt 18: Erich Kästner: Kleines Solo 67
    Arbeitsblatt 19: Die filmsprachlichen Mittel in Kleines Solo 68
    Arbeitsblatt 20: Ingeborg Bachmann: Nach grauen Tagen 69
    Arbeitsblatt 21: Der blaue Ballon als filmisches Symbol 70
    Arbeitsblatt 22: Hans Arp: Sophie 71
    Arbeitsblatt 23: Die Sprecherrolle in Hans Arps Sophie 72

    Baustein 4: POEM im medial-kulturellen Kontext 73

    4.1 POEM, Kommerz und Kritik 73
    4.2 POEM, gesprochenes Wort und Poetry-Slams 75
    4.3 POEM, Gedichttext und filmisches Bild 79
    4.4 POEM, Spoken-Word und die Poetry-Clips 82

    Arbeitsblatt 24: Ralf Schmerberg – ein kurzer Lebenslauf 86
    Arbeitsblatt 25: Von den „Toten Hosen“ zu Rilke – Schmerberg in der Kritik 87
    Arbeitsblatt 26: Die Wiederentdeckung des gesprochenen Wortes (I) 88
    Arbeitsblatt 27: Die Wiederentdeckung des gesprochenen Wortes (II) 89
    Arbeitsblatt 28: Zur Praxis der Poetry-Slams 90
    Arbeitsblatt 29: Zur Theorie der Poetry-Slams 91
    Arbeitsblatt 30: POEM, geschriebenes und gesprochenes Wort (I) 92
    Arbeitsblatt 31: POEM, geschriebenes und gesprochenes Wort (II) 93
    Arbeitsblatt 32: Tom de Toys und Poem: Ein Skandal? 94
    Arbeitsblatt 33: POEM und die Poetry-Clips (I) 95
    Arbeitsblatt 34: POEM und die Poetry-Clips (II) 96

    Baustein 5: Lyrik wird Film 97

    5.1 Gedichte verfilmen lassen? 97
    5.2 Funktion und Idee einer Gedichtverfilmung 99
    5.3 Entwicklung eigener Verfilmungsideen und -konzepte 100
    5.4 Realisierung der eigenen Gedichtverfilmung 101
    5.5 Präsentation und Besprechung der Gedichtverfilmungen 102
    5.6 Qualifizierung der Gedichtverfilmungen 103
    5.7 Auswertung des Projekts 103

    Arbeitsblatt 35: Gedichte verfilmen lassen? 106
    Arbeitsblatt 36: Ralf Schmerberg über das Projekt „POEM“ 107
    Arbeitsblatt 37: Lyrik wird Film – ein Projekt 108
    Arbeitsblatt 38: Entwicklung eines Storyboards 109
    Arbeitsblatt 39: Gedichtverfilmungen qualifizieren 110
    Arbeitsblatt 40: Auswertung des Projekts „Lyrik wird Film“ 112
    Arbeitsblatt 41: Ralf Schmerberg über das Projekt „POEM“ 113

    4. Zusatzmaterial

    Z1: Deutsche Schwerarbeit (Rezension von Susanne Ostwald) 114
    Z2: Dichterworte als Film: „Poem“ von Rolf Schmerberg (Rezension von Felicitas von Lovenberg) 115
    Z3: Clips ohne Klammer (Rezension von Julian Hanich) 117
    Z4: POEM (Rezension von Nani Fux) 118
    Z5: Glauben und gestehen (Rezension Kerstin Decker) 119
    Z6: POEM: Pathos & Plagiatur (Rezension von Tom de Toys) 121
    Z7: Goethe und Ice in the Sunshine (Rezension von Detlef Friedrich) 122
    Z8: Lesequal, Herzensglück (Ralf Schmerberg über POEM) 123
    Z9: Interview mit Jürgen Vogel 125
    Z10: Berührt es mich oder berührt es mich nicht? Interview mit Ralf Schmerberg und Jürgen Vogel 126
    Z11: Bas Böttcher: Deep, Yo! 128
    Z12: Strategien zur schriftlichen Klärung der Qualität einer Gedichtverfilmung 129
    Z13: Klausurvorschlag 130

    POEM-Gedichte, die nicht auf Arbeitsblättern zu finden sind:

    Z14: Ich weiß von solchen… (Hermann Hesse) 131
    Z15: Jedes Opfer tötet seinen Mörder (Arsenik) (Claire Goll) 132
    Z16: glauben und gestehen (Ernst Jandl) 133
    Z17: Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen (Heiner Müller) 134
    Z18: Der Sturm (Selma Meerbaum-Eisinger) 135
    Z19: Sozusagen grundlos vergnügt (Mascha Kaléko) 136
    Z20: Das Morgenlied (Georg Trakl) 137
    Z21: Der Schiffbrüchige (Heinrich Heine) 138
    Z22: Tenebrae (Paul Celan) 139
    Z23: Siehe, ich wusste es sind… (Rainer Maria Rilke) 140
    Z24: An die Freude (Friedrich Schiller) 141

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  3. POEM – Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug… vonwegen „Ralf Schmerbergs grandios uneinheitlichen Film Poem“ erlaube ich mir an dieser stelle auf meine eigene „skandal“-filmrezension hinzuweisen, die damals die allerste überhaupt war und von der sogar andere abschrieben (leicht an den konkret übernommenen wörter-analysen zu erkennen, die außer mir keiner selbst vornahm). irgendein schnösel verdient heutzutage mit einer doktor- oder magister-arbeit daran. darin behauptet er total „WISSEN-schaftlich“, ich hätte die kritik nur aus einer KRÄNKUNG heraus geschrieben, weil mein eigenes gedicht nicht genommen wurde. da staunt man nicht schlecht, auf welchem hypothetischen boulevard-zeitungsniveau sich germanisten-studenten bewegen können 🙂 er scheint sich erstens nicht vorstellen zu können, daß ich EXAKT solche billigen pseudo-argumente EINKALKULIEREN mußte, wenn ich die WAHRHEIT sagen wollte (nämlich bzgl der skandalös negativen aspekte des films) – und zweitens nicht zu WISSEN, daß mein gedicht ja sehr wohl verfilmt wurde (mit 600 nackten statisten, ich selbst mischte mich auch anonym darunter) und schmerberg mich danach zu sich in seinen umgebauten kindergarten zitierte, weil er meine meinung hören wollte, welche STIMMEN wir für mein gedicht nehmen sollten. er schlug SMUDO vor, der ja sowieso schon den anführer der nackten männer gespielt hatte. ich riet davon allerdings ab, weil ich Smudos stimme HIERFÜR zu eindimensional fand. daraufhin schlug er Ben Becker vor, den ich ebenfalls ablehnte, weil auch dessen stimme „nur“ tief ist. mein gegenvorschlag lautete: zweistimmig! und zwar mit Nina Hagen & Blixa Bargeld! DAS wäre so viel ich weiß die ERSTE zusammenarbeit zwischen den beiden gewesen (man möge mich korrigieren), und hätte dem thema des „geschlechterkampfes“ die richtige gänsehaut-würze gegeben. aber: schmerberg lehnte DIESEN vorschlag ab, weil er angeblich „neue gesichter“ anstatt altstars involvieren wollte. Smudo: ein „neues“ gesicht??? Becker: „neu“??? ne! ne ne ne! das war einfach sein klüngel, den er restlos ins boot holen wollte. Meret B. war ja schließlich auch schon beteiligt. davon abgesehen: ich hab nix gegen S & B.: in IHREN eigenen projekten PASSEN ihre stimmen ja hervorragend! hiphop und bibel. oder irgendwann einmal sogar die bibel in hiphop-stil?? naja. egal. letztlich hat ralf meine „ÜBERSTRÖMUNG“ bekanntermaßen gegen SCHILLER ausgetauscht, und die gesamte szene HINTER DEN NACHSPANN verbannt – was bei der berlinale-premiere damals ein gewaltiges raunen im publikum auslöste: 600 enttäuschte statisten… und 1 trauriger dichter in der letzten reihe anstatt neben Hermann van Veen auf der bühne. tja, so blieb ich also vom falschen ruhm verschont 🙂 alaaaaaaf!!!! helauuuuuuuuuuuu! tätärätääääääääääää!!!!!!!!!!!!!! TSCHING BUMM. ach so, der link zur skandalkritik, hier:

    http://knk.punapau.dyndns.org/publisher/site/knk/public/obj/page.php?obj=8765

    daß schmerbergs ganze truppe ziemlich dilettantisch mit der poesie umging, spürte ich bereits beim filmdreh in der potsdamer kiesgrube: mein gedicht hing als riesenkopie am eingang des catering-bereiches, damit jeder bescheid wußte, für was er sich auszog, aber: das gedicht war TOTAL FALSCH abgedruckt. ralfs rechte hand oder irgendeine andere ÜBEREIFRIGE assistentin hatte die gesamte zeichensetzung (die ja nicht nur bei mir eigenwillig ist, als ob ich der einzige dichter sei, der wert auf orthografische eigentümlichkeiten legen würde, meine güte!) gegen redundantes normaldeutsch ausgetauscht!!! womit sie aber nicht gerechnet hatten: meine innere stimme hatte mich am vorabend gewarnt und daher hatte ich korrekte kopien angefertigt, die ich dann in der frühen dämmerung gegen die „offizielle“ falsche austauschte, d.h. das beweismaterial besitze ich noch! zu einem zeitpunkt als die meute noch ihren party-rausch ausschlief, ich aber bereits in der stille des morgens taiji gemacht hatte. ralfs papparazzi-fotograf hat mich glaub ich dabei „erwischt“, hab die aufnahmen aber nie gesehen…

    aber die beste schote waren jene sekunden, als der PRODUZENT während des drehs auf einem sandhügel auftauchte: mit anzug, schwarzer sonnenbrille und glatze wie kojak in einer krimi-soap… während wir alle nackig und blau bemalt… und die schönen jungs neben mir zu ihm hochschauten und laut bemerkten: „schaut mal, das ist BESTIMMT der dichter!“ alle lachten – ich lachte mit. ich lachte doppelt und dreifach mit. JA: SO SEHEN WOHL ECHTE DICHTER AUS!!!!! und uns gegenüber standen die nackten mädels (darunter auch meine damalige freundin, seinerzeit selbst ein RTL-sternchen, die sich NUR wegen mir dafür „mißbrauchen“ ließ) und wollten „entdeckt“ werden. ein einziges schwanz-und-titten-gebaumel. das große outdoor-casting für die nächste schlacht im RLT3-himmel… UND JETZT? meine rezension taucht in einem kapitel eines DEUTSCHSCHULBUCHS auf, ohne daß man mich fragte, geschweige denn ein belegexemplar geschickt hätte. ganz zu schweigen von einem honorar oder beteiligung am verkaufsgewinn. seis drum. hauptsache die schüler beschäftigen sich damit. einer der schüler wird selber in 10 jahren einen neuen poem drehen. bis dahin empfehle ich noch als untertitel: „Ich setzte die Hirnrinde ins GRAS und es trügte meine Sinne“…

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