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ODER: Warum sich die Hefte des „Ganz & GarNix“-Verlags besser verkaufen, seitdem nur noch das Kürzel „G&GN“ auf dem Cover steht…
„Die einen SCHAUEN Tagesschau, die andern MACHEN sie. Und die dritten schreiben Gedichte.“
(Sebastian Nutzlos, G&GN-Vorsitzender seit 1990)
G&GN-INSTITUT BERLIN NEW COLOGNE / Das Wort Politik ist plötzlich wieder modern in einer bestimmten Abteilung der Lyrik-„Szene“, aber wie bei allen Trends wird die Geschichte dahinter verschwiegen, nur die Oberfläche der Gegenwart zählt. Wer die G&GN-Terminchronik online studiert, das Projekt „History of Pop“ des Düsseldorfer Heine-Instituts verfolgte, oder auch nur die Logik der Slam-Inflation nachvollzieht, der riecht den angebratenen Neuen Betriebsbraten schon, bevor er wieder zu Asche zerfällt mitsamt einiger Jungfinger, die sich schon „politisch“ wähnen, wenn sie das Wort nur in den Mund nehmen… Die Freude über eine vermeintliche Repolitisierung der Lyrik erhält einen schalen Beigeschmack, wenn diese Verschiebung angesagter Thematiken mit den üblichen Scheuklappen einhergeht, um nur das zu promoten, was dem jeweiligen politistischen Poeten möglich ist. Bereits seit 1994 bemüht sich das G&GN-Institut zum Beispiel (nur um 1 Beispiel zu nennen, gesegnet sein alle Kollegen aus dem OFF, die nach dem „Verlust der goldenen 90er-Jahre“ ebenfalls radikal weitermachen) um eine politische Theorie des „echten“ (erfüllten) Liebesgedichtes als „Erweiterte Sachlichkeit“ (inzwischen gibt es über 60 hauseigene authentische E.S.-Beispiele), um diese feine Gattung vor dem Aussterben zu retten, aber bis heute traut sich kein einziger Germanist von Rang, diese Forschungsarbeit überhaupt zu würdigen, stattdessen erscheint eine neue Anthologie nach der anderen mit den abstrusesten Auswüchsen sogenannter Liebeslyrik, die in Sehnsucht und Abstinenz oder perversen Projektionen schwelgt. Immerhin deuten die Herausgeber in ihren akademisch bemühten Nachworten mittlerweile manchmal an, daß es die seltene Sorte „positiver“ (oder gemäß des toysianischen 1996er-Gedichtes „Paradies-Persiflage“: posiTIEFer) Liebeslyrik überhaupt gibt, allerdings gänzlich ohne die zivilisatorisch brisante Poetologie dahinter zu erwähnen. Dazu müßte man einen Ausflug in die Eso-Szene wagen und Oshos Buch „Kreativität“ lesen, unabhängig und frei davon, was man von ihm als Guru hält. Oder aber das Geleitwort auf der G&GN-Homepage www.GGN.de (bzgl Wechsel des Künstlertums aus der Überkompensation hin zur Überdokumentation) – um es auf den Punkt zu bringen: Der Literaturbetrieb ist FEIGE, SELBSTGENÜGSAM und DUMM, denn er macht sich fast immer abhängig von eigennützigen Preisträgern und Professorentiteln, selten der Mut zum Durchbruch in KONSTRUKTIVE SKANDALE!!! So, Katze aus dem Sack, was nun? NICHTS. REIN GARNICHTS. WIR MACHEN WEITER WIE B…ISHER UND SPIELEN MIT, FAST OHNE MIT DER WIMPER ZU ZUCKEN!!! Warum? Weil es ganz andere Szenerien gibt, in denen man noch offen & ehrlich mit seelischer Inbrunst diskutieren kann (als säße man im Cabaret Voltaire), ohne sich mit Platzpatronen einen Bestsellerplatz zu erhaschen, damit ein Leser die Dackelsohren spitzt… Ja, der geneigte Leser möge sich jetzt allemale fragen, ob er gemeint sein könnte. Der Leser? Aber wer liest eigentlich die Lyrikzeitung? NIEMAND im rein privaten Bekanntenkreis des G&GN-Instituts kennt dieses grandiose und NOTWENDIGE inner-UND-außerliterarische Organ – NIEMAND !!! Aber wer ist schon „niemand“: der normale Freund oder Nachbar aus irgendeinem anderen Beruf. Aha, L&Poe entpuppt sich damit als geheimes „Fachblatt“, obwohl es sich gar nicht NUR an Fachkreise richtet sondern an jeden Bürger, der Spaß an literarischen Weltnachrichten hat. Zu finden ist es leicht: diverse Stichwörter des sehnsüchtigen Surfers genügen, um es in Listen anzuklicken. Na bitte. Es gibt also POSITIVE Weltneuigkeiten, nähmlich (mit kleinem H) POETISCHE. Ja doch, poetische!!! Und zwar die ganze Bandbreite: von überüberüberbetriebsamer Fremdbestimmtheit bis subsubsubversiver Eigenbrödlerei – die gaaaaaanze Palette!!! Jou, super Sache. Mal lesen, was so los is in der Literaturwelt… ah, schon wieder so ne peinliche Meldung aus Neukölle – alaaaaaaaaf !!!!! Heeeeelauuuuuuuuuuuu !!!!! (die Düsseldorfer werden mitgegrüßt, wir sind ja nicht so) [an diesem Punkt schaut der G&GN-Vorsitzende Sebastian Nutzlos dem längst gefeuerten Pressesprecher Samuel Lépo über die Schulter, sein Zeigefinger rauscht mit matrixmäßigem Zeitlupeneffekt blitzschnell auf den Monitor zu, und bevor Lépo diesen Text BIS HIERHIN UND NICHT WEITER… ~ ~ ~ ~ ~ ~ … da: ein Loch im Monitor vom erleuchteten Nutzlosfinger mit neuromagnetischer Gedankenekstase paranormal hineingebrannt]. Guten Abend, hier ist das deutsche Fernsehen mit der Tages-LECK-MICH-DOCH-AM-ARSCH-DER-WELT-DIE-MACHEN-EH-WAS-SIE-WOLLEN-RUF-MICH-WENN-DER-KRIMI-ANFÄNGT-Schau. Ok, kein Problem, kein Problem, reg Dich ab. Wirf die falsche Pille ein und schlaf weiter. Wie war das gleich: SCHWITTERS SCHNARCHT SCHWEREN HERZENS UNTER DER ERDE WEITER. Und die wird eines Tages aufbrechen und ihre Szene-Zombies wieder ausspucken: Das Dao des Dadaisten ist unverdaulich. Nochmal? Weils so schön klingt: DAS DAO DES DADAISTEN IST UNVERDAULICH!!! (ACHTUNG! An die Studenten: Gratz zwingen, diesen Satz LAUT & DEUTLICH AUS DEM SEMINARFENSTER ZU BRÜLLEN UND ZWAR BIS DER HAUSMEISTER KOMMT ODER JEMAND, DER SICH ALS SOLCHER VERKLEIDET). Was gibts sonst noch zu sagen? Ach ja, heute abend findet Teil 1 vom www.SUBVIDEOFESTIVAL.de im „DasLABOR“ (Fuldastr.56) statt. Morgen Teil 2: mitwww.POETryToGo.de-Clips vom Herrn Spülzeux höchstpersönlich. Welche weiß der selber nicht, denn der ambitionierte Veranstalter hat dessen Youtube-Kanal ausgequetscht und will sowohl den Künstler als auch das Publikum mit einer 40-minütigen Nokiatrash-Kollektion überraschen. Aber egal, geht eh keiner hin. Ich sage: GEHT EH KEINER HIN! Kein Zuschauer, kein Journalist und kein Filmkollege außer jenen, deren Filme gezeigt werden. So wie überall: im Publikum sitzt die Bühne. DAS ist ein szene-übergreifender empirischer Richtwert: Was guckst Du? Du guckst Dir zu! So machen es die Kanzler, die Künstler und die Kritiker: alles Maden im eigenen Speck. Na prima. Und Silvester lassen wirs gemeinsam krachen wie noch nie! Jou, super Sache! Apropos Kanzler & Künstler, da hätten wir für Sie, meine Damen und Herren, glatt noch ne feine Sensation brandneuer Übersinnlichkeit zu bieten: unser einziger letzter fester Mitarbeiter seit der Institutsinsolvenz, Herr von Döh nämlich (ohhne H mit Doppel-h), hat schon wieder gereimt… sooo eiiin „Aaaaarschloch der Literatur“ aber auch!!! (jaja, diesen Titel gewann er letztens bei einer kleinen prosaischen Autorenlesung in Berlin, man möge selbst recherchieren bei Bedarf) – Sie gestatten? Hier das äußerstliterarische Teufelswerk (man möge es mit Rückkopplungshall durch ein sehr laut gestelltes Mikrofon FLÜSTERN!):
Tom de Toys, 10.12.09 (bei Rotwein, Adorno & Leo Ferré: „AMOUR ANARCHIE“)
59 B-FEHLSVERweiGERUNGEN
wenn kinder nach Auschwitz
das sprechen noch lernen
wenn kanzler nach Tschernobyl
das atom noch vergöttern
wenn kranke nach Buddha
noch jammern dürfen
und künstler nach Beuys
immer weiter malen dann
kann keiner verbieten daß
dichter in neuen gedichten denken
anstatt kategorischen kategorien
denn jeder beginnt die geschichte
am kosmischen nullpunkt
mit leben zu füllen
das gelebt werden will
© Trademark POEMIE, G&GN-QUELLE: www.DeToysS.de (Doppel-„S“ wie Sinn-/Seinsklasse), URL=
http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=482406116&blogId=521761001
Über unsere HEFTE (siehe Untertitel der Meldung) brauchen wir wohl nichts mehr zu sagen, vermutlich ahnt der geneigte Leser nach diesem respektlosen Artikel, wie die Verkaufslage* ausschaut. Aber wir beschweren uns nicht, wie gesagt, denn MITSPIELEN ist alles – und gewonnen hat heutzutage schon JEDER, der überhaupt noch SPIELT anstatt am Tresen abzustürZEN. Apropos „flüstern“: hier die legendäre Stimme eines LEBENDEN „Dichters der OFFenen Mitte“, der sich völlig uneigennützig bereit erklärte, in einem unkOmMerziellen Werbeclip mitzuwirken, pfui deiwel:
TRAILER FÜR 14.12.09 @ www.LYRIKMAIL.de #2111 „LEGENDE (HOMMAGE AN DIE HAUPTSTADT)“:
http://www.youtube.com/watch?v=IFZC-3-ce6E
*ANMERKUNG zur „Verkaufslage“…eines Kleinstverlages, hier eine nette Mini-Anekdote: Im Erscheinungsjahr der ersten originalen Anthologie „Lyrik von jetzt“ verkaufte sich das G&GN-DinA6-Heft „JA“ (= 10-teiliger „JA…HRhundert“-Zyklus von 1998) in einem bestimmten Berliner Buchladen innerhalb 1 Jahres ungefähr 20x (!!!) so oft wie die vielgepriesene Anthologie. Gesamtauflage des JA-Heftchens nach 6 Jahren: 600 Exemplare! (Nachdruck nun trotzdem eingestellt, weil Zyklus um 6 Teile erweitert wurde, daher Neuauflage mit allen 16 Teilen geplant). Das ist NICHT wenig für einen 1-Mann-Vertrieb (unser einziger -ehrenamtlicher- Kundenbetreuer: Jens Jeda), der KEINE EINZIGE Rezension einfährt (wurde die Feigheit bereits erwähnt? Schon vergessen, was oben steht)… Erst der legale Preissturz ermöglichte den Dumontschen Ladenhüter an Szene-Touristen zu entsorgen, auch im G&GN-Regal steht nun das billige Antipopwerk mit Sparpreisaufkleber, wodurch sein ästhetischer authentischer Wahrheitsgehalt natürlich poetisch potenziert wurde… (G&GN-Anmerkung, nicht Gratz!**)
**) schreibt Herr Döh und hat zweifellos recht. MG
(c) by G&GN @ http://poemie.jimdo.com/pseudonyme/sebastian-nutzlos/
Sebastian Nutzlos, 15.8.2011 (23:18h)
NEUROASTRONOMISCHE AUSSCHWEIFUNGEN
ICH bin
dasselbe
bewußtsein
der welt über
ihr eigenes dasein
wie der gewaltige sessel
auf dem ich jetzt sitze und
das galaktische vakuum durch das
wir hier treiben in keiner sekunde
kann irgendwas etwas anderes sein als
das was es schon immer ist aber wer
die geheime leere in allen atomen
kennt weiß auch daß jedes ich
eine mauer im grenzenlosen
gefängnis darstellt
während das
universum
nicht
weiß
daß
wir es
universum
nennen weil es
sich nicht selber
von außen betrachten
kann wie das ich das
sein eigenes überich
produziert als hätten
wir zwei gehirne in einem
kopf der nicht weiß daß ihn
sein schwimmender inhalt als kopf
bezeichnet anstatt swimmingpool oder
raumschiff wir flüchten vor dieser
simplen tatsache daß sämtliche
sachen getan werden um die
letzte frage nicht zu
empfinden warum
alles ist weil
es IST
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ZWEITER NACHTRAG…
am gestrigen zweiten festival-abend waren noch weniger leute anwesend als am eröffnungsabend, der veranstalLter meinte, das sei so üblich AN SAMSTAGEN, aber dafür waren die handvoll leute sehr aufmerksam und lauschten allen filmen geduldig und neugierig. zu verdanken war das wohl haupütsächlich der abwesenheit jener psychotischen stammgastdame sowie des „eigentlich normalerweise total netten“ kurators (einziger unterschied: bei ersterer zeigt sich die seelische problematik IMMER, bei letzterem nur MANCHMAL, was wesentlich unheimlicher weil unberechenbarer ist, finde ich). ZUM BEWEIS der angenehmen atmosphäre habe ich zwei kleine doku-clips gefilmt, die bitte nicht unter künstlerischen gesichtspunkten zu sehen sind sondern einfach nur ein schnelles festhalten der situation:
Folgende 5 Filme von mir wurden an diesem zweiten abend „offiziell uraufgeführt“, darunter auch wieder welche, die ich selbst nie und nimmer ausgewählt hätte, aber sei’s drum, den leuten hats jedenfalls spaß gemacht :-)))
De Toys @ SUBVIDEOFESTIVAL 12.12.09 (2nd EVEN[T]ING):
09.Mobile Poetryclip: „b…OM…b“ (30.10. & 2.+4.11.09: Studio-Version)
07.Mobile Poetryclip: „TiEFSCHLAF DES GERäCHTEN“ (29.10.09)
05.Mobile Poetryclip (Studio-Version): UNKONTROLLiERTER ZEiTLUPUS (13.10.09)
Poemie: B-GRÜNDUNG DER ENGE(L) (9.10.09 Studio)
04.Mobile Poetryclip (Live5): B-GRÜNDUNG DER ENGE(L) (10.10.09)
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P.S. HAPPY HEINE BIRTHDAY 🙂
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P.S. guten morgen… kleiner nachtrag, wens interessiert: beim gestrigen „subvideofestival“ teil 1 KAM ES WIE ES KOMMEN MUSSTE: außer 5 (!) „echten“ rezipienten saßen nur andere festivalveranstalter, die beteiligten filmer sowie aktuell ausstellende künstler der galerie im LABOR, um kurze und längere experimentalfilme zu sehen. von mir wurde überraschenderweise bereits die eine hälfte gezeigt, die andere folgt HEUTE abend. gestern liefen diese (und erfuhren damit sozusagen ihre „live“-weltpremiere) in folgender reihenfolge:
14.Poetryclip (5.12.09): „ERWEITERTER SEELENBEGRIFF (…) (Extended (…) Soul)“
13.Mobile Poetryclip (29.11.09): „STeiNZeiTLOSe!“ (Studio-Version)
11.Mobile Poetryclip (20.11.09): „pa-RAD-ies“ (11.6.03: 8.QLP „RAD“ + 6.3.1993: „PARADIES“)
10.Mobile Poetryclip: „CONTACT“ (21.6.1989 + 16.11.09)
die auswahl lag wie gesagt beim veranstalter (und war mir selber vorher NICHT bekannt!), und der letzte (kontakt), den ich persönlich nie gewagt hätte zu zeigen (da er ZUUU meditativ ist und große geduld erfordert), führte immerhin zu einer einladung vonseiten einer anderen veranstalterin, die meinte, sie würde filmabende organisieren, auf denen speziell solche filme von einem sehr konzentrierten publikum genossen würden… DAS erfreute natürlich mein herz! warum erzähle ich das? weil es REPRÄSENTATIV ist für „szene“-erfahrungen über all die jahre, wie sie wohl jeder kennt: im unwahrscheinlichsten moment tut sich plötzlich unerwartet zukunft auf, manchmal mitten im desaster (auch gestern gabs übrigens einen waschechten skandal mit handgreiflichkeiten: der kurator der galerie höchstpersönlich, -genannt VISUMAN-, störte die veranstaltung derart penetrant mit peinlichen zwischenrufen, daß ein ansonsten für seine spirituelle engelsgeduld berüchtigter künstler zum schlag ausholte, nicht ohne vorher vom kurator heimtückisch von hinten angegriffen worden zu sein)*
PLAYLIST ALLER POETRYCLIPS:
http://www.youtube.com/view_play_list?p=096EF39E7129D6D3
PRESSE-INFO ZUM SUBVIDEOFESTIVAL = MEINEN NAMEN KLICKEN 🙂
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*ich erzähle hier KEIN märchen, es ist tatsächlich so passiert, unglaublich aber wahr… auch eine psychotische dame, die im LABOR stammgast ist, störte wieder die gesamte veranstaltung, besonders den film KONTAKT verkraftete sie nicht, ohne immer wieder lautstark zu betonen, wie langweilig ihr sei (eine derartige respektlosigkeit ist mir normalerweise nur von eher „unintellektuellen“ männern bekannt)… TROTZDEM werde ich auch HEUTE abend dem festival wieder beiwohnen und bin gespannt, welche kO(s)Mischen ereignisse sich entwickeln. die geheime logik eines live-events…
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