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Veröffentlicht am 6. Juli 2009 von lyrikzeitung
Die Schriftstellerin und Suhrkamp-Verlegerin Ulla Berkewicz hielt eine Rede aus Anlass der Verleihung des diesjährigen Hermann-Lenz-Preises an Friederike Mayröcker in Offenburg, die die Welt am 5.7. abdruckt:
Im Zentrum des Schreibens und Schreiens aber steht dir E. J.
Übersetzung der Bibel, und in der Luther-Übersetzung heißt es: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Ehjeh ist ein Gottesname. Ehjeh bedeutet von eh und je zugleich das Grenzenlose und das Nichts, das Nichts und die Unendlichkeit als eins von eh und je.Als du vor vier Jahren am Berliner Ensemble zum ersten Mal aus „Und ich schüttelte einen Liebling“ gelesen hast, hast du dort, wo die Initialen E. J. stehen, Ehjeh gelesen. Und als ich dich fragte, wusstest du wohl, dass du statt E. J. Ehjeh gelesen hattest, aber du wusstest nicht, was uns Ehjeh heißt, und was Ehjeh dir heißt, wer weiß das schon.
Kategorie: Österreich, Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Bibel, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker, Hermann-Lenz-Preis, Offenburg, Ulla Berkéwicz
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